Die Arbeitswelt ist digital – und geht längst über das Onlinebewerbungsportal eines Unternehmens hinaus. Immer mehr Arbeitnehmer wünschen sich Studien zufolge digitale und einfache HR-Prozesse vom Onlineeinreichen des Urlaubsantrags bis zur Spesenabrechnung. Unternehmen stehen bei der Digitalisierung ihrer Personalprozesse allerdings noch vor vielen weiteren grundlegenden Herausforderungen: Karrierepfade wechseln heute rasch, Bewerber sind oft rar oder kommen aus der ganzen Welt. Qualifikationsanforderungen ändern sich viel schneller als noch vor einigen Jahren. Vor allem anderen hat sich aber die Beziehung von Unternehmen und Mitarbeitern fundamental gewandelt.
Mensch im Mittelpunkt
Heute geht es für Firmen aller Größenordnungen darum, eine Verbindung mit Mitarbeitern und Bewerbern aufzubauen. In einer dynamischen Arbeitswelt mit sich rasant entwickelnden Anforderungen der Mitarbeiter an den Arbeitgeber braucht es eine nachhaltige Digitalisierungsstrategie für alle Personalprozesse. Eine Strategie, die den Menschen – nicht die Maschine – in den Mittelpunkt stellt.Für Personaler stellen sich zwei Fragen: Wie passen wir HR-Prozesse an die Dynamik der Arbeitswelt an? Welche HR-Software entspricht den Anforderungen der digitalisierten Personalprozesse am besten?
HR und Arbeitssysteme integrieren
„Eine Lösung kann sein, HR und Arbeitssysteme enger zu integrieren und Lösungen zu implementieren, die sich flexibel den stetig neu formierenden Anforderungen von Personalabteilungen, Mitarbeitern und Bewerbern anpassen“, weiß Elton Schwerzel, Regional Director DACH beim französischen Software-Unternehmen Talentsoft. Digitalisierte Prozesse können heute nicht mehr isoliert betrachtet werden. Vielmehr geht es darum, HR und Arbeitsprozesse intelligent zu verzahnen.
Eine HR-Software, die eins zu eins die bestehenden Personalprozesse in einem Unternehmen abbildet, ist hierfür nicht die beste Wahl. Zwar bietet der Alles-aus-einer-Hand-Ansatz holistischer Angebote kurzfristig passgenaue Lösungen. Angesichts des schnellen Wandels von Arbeitswelten und von Anforderungen an HR ist es intelligenter, Software zu nutzen, die integrationsfähig ist und die einzelnen Prozesse vom Recruiting bis zum Performance-Management nicht isoliert betrachtet.
Die Vorteile einer integrierten HR-Software gegenüber abgeschotteten Systemen lassen sich anschaulich an vielen Personalprozessen aufzeigen. Beispiel Recruiting: Für das Anwerben neuer Mitarbeiter haben Personaler eine riesige Auswahl an Anbietern und Lösungen, die verschiedenste Teilbereiche des Recruitings abdecken. Es gibt Speziallösungen für das Sourcing, Software für Online-Assessments oder Videointerviews, Experten für Backgroundchecks und Anbieter, die KI nutzen und versprechen, die besten Bewerber punktgenau zu identifizieren. Doch alle diese Anbieter können keine vollständig integrierte HR-Lösung ersetzen.
Vergleichbar unübersichtlich sieht es auf dem Markt für Training und Learning aus. Viele Weiterbildungsangebote treffen hier auf ein sehr differenziertes Anforderungsprofil der verschiedenen Mitarbeiter. Für Personaler stellen sich Fragen: Welche Inhalte passen am besten zum Bedarf der Mitarbeiter – vom Azubi bis zur Führungskraft? Und wie kann der passende Content am einfachsten zugänglich gemacht werden, ohne dass sich der Mitarbeiter für seine Lerninhalte bei unzähligen Anbietern registrieren und einloggen muss? Auch hier kann eine integrierte HR-Software, die Inhalte verschiedener Learninganbieter einfach und intuitiv darstellt, eine adäquate Lösung sein.
Elton Schwerzel erklärt: „Es ist zu überlegen, welche der angebotenen Leistungen und Technologien am besten den Anforderungen von HR entsprechen. Mit einer kollaborativen Plattform lassen sich gezielt alle Anwendungen integrieren, die eine HR-Strategie optimal unterstützen.“
HR-Daten erfassen und analysieren
Intelligent digitalisierte Personalprozesse leben auch von der Möglichkeit, HR-Daten zentral zu erfassen und auszuwerten. Mit einer integrierten HR-Lösung analysieren Recruiter Bewerberskills und erstellen Kompetenzprofile für vakante Positionen. Auf derselben Plattform ermitteln sie, welche Bewerberprofile langfristig am erfolgversprechendsten für das Unternehmen sind. Mit einer zentralen Datenbank haben sie einen einfachen Zugriff auf alle relevanten HR-Prozesse: „Personalplanung, Recruiting, Mitarbeiter-Performance und Weiterbildungsbedarf können zentral analysiert und verknüpft sowie flexibel auf neue Anforderungen hin angepasst werden.“