Nach aktuellen Prognosen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wird die Beschäftigungsquote in den 35 Mitgliedsstaaten 2017 auf das Niveau vor der Finanzkrise zurückkehren. Die Vorausschau für Deutschland zeigt, dass die Beschäftigungsquote für die Bundesbürger zwischen 15 und 74 Jahren bis Ende des laufenden Jahres 65 Prozent überschreiten wird. Der OECD-Durchschnitt liegt bei 60,5 Prozent. Das geht aus der Ausgabe 2016 des OECD-Beschäftigungsausblicks hervor.
Kontinuierlicher Rückgang der Arbeitslosenquote wird gebremst
Die Arbeitslosigkeit hierzulande war im ersten Quartal 2016 mit 4,3 Prozent so niedrig wie seit 25 Jahren nicht mehr und gehört zu den niedrigsten in der OECD. Der Anteil der Menschen, die seit mindestens einem Jahr ohne Arbeit sind, ist in den letzten acht Jahren kontinuierlich gesunken und lag im vierten Quartal 2015 bei 1,9 Prozent gegenüber 2,2 Prozent im OECD-Durchschnitt. Allerdings gehen die Prognosen davon aus, dass der kontinuierliche Rückgang der Arbeitslosenquote in Deutschland mit einer Stabilisierung in der zweiten Jahreshälfte 2016 und im Jahr 2017 vorläufig zu Ende kommt. Das hängt laut OECD hauptsächlich mit der Flüchtlingsmigration zusammen, die erst langsam auf dem Arbeitsmarkt sichtbar werde. Nach dem Eintritt in den Arbeitsmarkt würden viele Flüchtlinge zunächst ohne Beschäftigung bleiben. Wie schnell die Integration gelinge, sei von Sprachförderung, Ausbildung und der Anerkennung bestehender Qualifikationen abhängig.
Die Skandinavier sind bei der Arbeitsorganisation besser
Bei der Arbeitsplatzsicherheit, aber auch beim Arbeitseinkommen befindet sich Deutschland nun, anders als noch vor der Krise, unter den führenden OECD-Ländern. Die Bundesrepublik schneidet laut Bericht außerdem gut ab im Hinblick auf gute Management-Praktiken wie Mitarbeiterbeteiligung, leistungsabhängige Lohnzahlungen, Weiterbildung und Arbeitszeitflexibilität. Dafür bleibt Deutschland bei der Arbeitsorganisation zurück: In Sachen Team-Arbeit, Autonomie, Eigenständigkeit bei der Aufgabenerfüllung, Mentoring, Job Rotation sowie Anwendung von neu Erlerntem haben Länder wie Schweden, Finnland und Dänemark deutlich die Nase vorn.
Jeder zehnte Jugendliche in Deutschland gilt als benachteiligt
Ein weiterer Schwerpunkt der Untersuchung ist der Status benachteiligter junger Menschen im Alter von 15 bis 29 Jahren. Danach ist das Risiko für sogenannte NEETS (Youth not in education or employment), die weder in Beschäftigung, Bildung oder Ausbildung sind, groß, permanent vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen zu sein. Besonders gefährdet sind die gering Qualifizierten unter ihnen, die über keinen Sekundarabschluss verfügen. Im Vergleich ist die Situation von benachteiligten Jugendlichen in Deutschland besser als in den meisten anderen OECD-Ländern. Der Anteil dieser Gruppe ist im Bundesgebiet zwischen 2007 und 2015 deutlich zurückgegangen auf weniger als zehn Prozent. 4,5 Prozent haben auch keinen sekundären Schulabschluss; im OECD-Durchschnitt liegt dieser Wert bei 5,3 Prozent.
Weitere Informationen über den Beschäftigungsausblick gibt es > hier.