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Führungskräfte im Stress, aber von Mitarbeitern gut bewertet

Manager mit Mund-Nasen-Schutz vor Bürogebaude
Führungskräfte waren Ende April deutlich besorgter als zu Beginn der Corona-Krise.
Foto: © blacksalmon/StockAdobe

Rund zwei Drittel der Führungskräfte (68 Prozent) in Deutschland machen sich in der Corona-Krise Sorgen um den Zustand der Wirtschaft. Jeder zweite Manager (52 Prozent) war Ende April deutlich besorgter als noch in den ersten Krisenwochen im März. Genauso viele fühlen sich inzwischen müder als in der Anfangszeit. Auch gibt rund die Hälfte der Führungskräfte an, mehr als vor der Krise zu arbeiten und weniger Pausen zu machen. 42 sagen, dass sie sich mittlerweile noch gestresster fühlen. Die Manager arbeiten im Vergleich zu Mitarbeitern ohne Personalverantwortung auch noch besonders häufig im Büro, obwohl sie von zu Hause arbeiten könnten. Das sind Ergebnisse der Studie: „Arbeit in der Corona-Krise“, für die Stepstone hierzulande am 27. und 28. Ende April mehr als 1000 Führungskräfte sowie 6000 Arbeitnehmer ohne Personalverantwortung befragt hat.

Die Krise ringt Führungskräften alles ab. Sie sind nicht nur im besonderen Maße gefordert, diese Zeit wirtschaftlich gut zu überstehen. Sie müssen den Mitarbeitern gleichzeitig Ängste nehmen und eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit aus der Ferne organisieren,

sagt Dr. Anastasia Hermann, Studienleiterin bei StepStone. Viele Manager stellten zurzeit fest, dass direktive Führung und Kontrolle an ihre Grenzen kämen und öffneten sich für kooperativere Führungsmethoden. Diese Erfahrung werde auch die Zeit nach der Krise prägen.

Manager fühlren sich engagiert und produktiv in der Krise

Obwohl sie zunehmend unter Stress stehen, fühlen sich acht von zehn der befragten Manager (83 Prozent) bei der Arbeit engagiert, sieben von zehn (71 Prozent) halten sich für produktiv. Ebenso viele bezeichnen ihre aktuelle Stimmung eher als fröhlich denn als traurig. Gut zwei Drittel (68 Prozent) sagen, sie seien im Job fokussiert und ähnlich viele (67 Prozent) finden ihre Tätigkeit derzeit wichtiger denn je.

Mitarbeiter mit Krisenmanagement ihrer Chefs überwiegend zufrieden

Von den befragten Mitarbeitern sind zwei Drittel (67 Prozent) der Ansicht, dass ihre Vorgesetzten die Krise bestmöglich meistern. 60 Prozent sagen, ihr Chef habe eine gute Struktur für ihren Arbeitsalltag geschaffen. Rund jeder Zweite (52 Prozent) findet, seine Führungskraft achte aktuell ganz besonders auf die Stimmung im Team und den emotionalen Zustand der Mitarbeiter. Außerdem finden 82 Prozent der Arbeitnehmer mit Kindern, dass ihr Vorgesetzter Verständnis für die Kinderbetreuung zeigt. Die Manager zeigten in der Krise mehr Empathie für ihre Mitarbeiter und deren Lebenssituation und seien offen für kreative Lösungen, sagt Hermann. Falls diese Haltung nach Corona zum Normalzustand werde, könnte es einen großen Motivations- und Produktivitätsschub geben, so die Studienleiterin.

Weitere Informationen zur Studie gibt es > hier.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.