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Im Vergleich zu einigen anderen Ländern sind deutsche Berufstätige am zufriedensten. 56,3 Prozent von ihnen geben an, in ihrem Job erfüllt oder sogar sehr erfüllt zu sein. Nur rund jeder Zehnte bezeichnet sich als gar nicht oder nicht sehr erfüllt. HR-Verantwortliche dagegen glauben, dass jeder vierte ihrer Mitarbeiter nicht sehr oder gar nicht erfüllt ist. Frauen liegen bei der Jobzufriedenheit etwas hinter den Männern, sowohl bei der tatsächlichen Zufriedenheit als auch bei der von Personalern geschätzten. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des Business-Netzwerks > LinkedIn im Rahmen der „Work Satisfaction Studie”. Dafür befragte Censuswide über 10 000 Fach- und Führungskräfte und 3500 HR-Verantwortliche in Deutschland, Frankreich, Kanada, Australien, Singapur, Niederlande, UK und USA. Aus Deutschland nahmen 1000 Angestellte und 503 HR-Verantwortliche teil.
Je weiter oben, umso zufriedener
Die Befragung ergab, dass die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit dem Erklimmen der Karriereleiter zunimmt. So liegt die Zufriedenheit auf dem Junior-Level noch bei zehn Prozent, im mittleren Management bei 14,3 Prozent, im höheren Management bereits bei 24,6 Prozent und bei Geschäftsführern beträgt sie 29,8 Prozent. Auch die Unternehmensgröße spielt eine Rolle. Hier zeigt sich, dass Mitarbeiter in Kleinst- und in Großunternehmen gleich zufrieden sind, während der Zufriedenheitsgrad in mittelständischen Firmen erheblich niedriger ausfällt.
Beziehung zu Kollegen wichtiger als Gehalt
Wenn es darum geht, welche Faktoren zur Zufriedenheit der Deutschen im Job beitragen, gibt es auch ein paar Differenzen zwischen der Wahrnehmung der HR-Experten und den Aussagen der Mitarbeiter. So schätzen die Personalverantwortlichen das Gehalt mit 45 Prozent am wichtigsten für die Zufriedenheit der Berufstätigen ein, gefolgt von der Beziehung mit den Kollegen (32,5 Prozent) und der Beziehung zu dem Vorgesetzen (28,2 Prozent). Um am Arbeitsplatz glücklich zu sein, steht für die Mitarbeiter jedoch mit 37,6 Prozent die Beziehung zu den Kollegen an erster Stelle, erst danach kommt das Gehalt mit 35 Prozent. An dritter Stelle nennen sie die Möglichkeit, ihre eigenen Ideen einbringen und umsetzen zu können (31,4 Prozent). Diesen Punkt unterschätzen die Personaler: In ihrer Einschätzung liegt der Faktor mit einer Zustimmung von 12,9 Prozent an neunter Stelle. Dafür rangiert die gute Beziehung zum Vorgesetzten mit 25 Prozent bei den Angestellten nur auf Platz fünf.
Glückliche Mitarbeiter sind aus HR-Sicht produktiver und loyaler
Ungeachtet der unterschiedlichen Einschätzung sind 56,9 Prozent der HR-Verantwortlichen der Meinung, dass glückliche Mitarbeiter länger im Unternehmen bleiben. 77,3 Prozent denken, dass diese Mitarbeiter produktiver sind. Außerdem sind 54,9 Prozent davon überzeugt, dass zufriedene Mitarbeiter überzeugendere Markenbotschafter für das Unternehmen abgeben.