Bild: TechSmith
Mehr als die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung gehört inzwischen der Generation Y an, auch Millennials genannt. Eine Studie über Kommunikationsverhalten am Arbeitsplatz in sechs Ländern kam zu dem Ergebnis, dass viele dieser Mitarbeiter nicht nur im Privatleben visuelle Elemente gegenüber Texten bevorzugen, sondern auch im Büro.
Für die Generation der Millennials sind bildbasierte Informationen und Tools normal, zum Beispiel auch bei der Nutzung von Instagram oder Facebook. Fast jeder Zweite (58 Prozent) bevorzugt in der Kommunikation visuelle Elemente wie Screenshots, Screencasts, Bilder und kurze Videos und nutzt sie privat regelmäßig – ein deutlicher Unterschied zu der Generation der sogenannten Babyboomer. 43 Prozent fänden es gut, wenn visuelle Elemente auch in die Bürokommunikation eingebunden würden, bei der Vorgängergeneration sind lediglich 19 Prozent dieser Meinung. Das sind Ergebnisse der Studie „Kommunikationsverhalten am Arbeitsplatz” von > TechSmith und OnePoll. Dafür wurden 4500 Büroangestellte in der DACH-Region, Frankreich, Großbritannien, den USA, Kanada und Australien befragt. Außerdem fand eine wissenschaftliche Untersuchung mit 125 Büroangestellten unter Leitung des britischen Kognitionswissenschaftlers Dr. Alastair Goode statt. Als Millennials wurden die zwischen 1981 und 1997 Geborenen definiert.
Fast jeder Zweite mit herkömmlicher Kommunikation im Büro unzufrieden
44 Prozent der befragten Millennials finden, dass der gegenwärtige Kommunikationsstil in ihrem Unternehmen veraltet ist, während 29 Prozent damit zufrieden sind. 47 Prozent gaben an, der interne Informationsaustausch sei auf die reine Textebene und das Schreiben von Emails beschränkt. 43 Prozent gaben an, dass sie sich durch die starren Kommunikationsprozesse innerhalb ihres Unternehmens demotiviert fühlten.
Junge Mitarbeiter verstehen und behalten visuell dargestellte Inhalte etwas besser
64 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sie Informationen schneller verstehen, wenn diese visuell – etwa in Form eines Erklärvideos oder Screenshots – vermittelt werden. 58 Prozent denken, dass sie die Informationen auf diese Weise besser in Erinnerung behalten. Auch finden 54 Prozent, dass sie sich mehr vom visuellen Inhalt merken als vom reinen Text. Tatsächlich konnten rund zwei Drittel (67 Prozent) der Mitarbeiter die im wissenschaftlichen Versuch gestellten Aufgaben schneller erledigen, wenn sie zur Vorbereitung Screenshots, Screencasts oder Videos statt reiner Textanweisungen erhielten. Zudem waren sie motivierter als die Mitarbeiter, die lediglich Textanleitungen erhalten hatten. Im Schnitt nahmen die Probanden die visuell vermittelten Informationen pro Aufgabe um sieben Prozent schneller auf. Die Genauigkeit beim Verständnis verbesserte sich um acht Prozent, wenn Text und Bild kombiniert wurden, und um sechs Prozent beim Einsatz von Videos. Laut Alastair Goode belegen die Studienergebnisse, dass die Einbindung visueller Elemente in einem Geschäftsszenario zu einem tieferen Verständnis und erhöhter Aufmerksamkeit beim Adressaten führt.
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.