Ob Firmenfahrrad, Dienstwagen, Mitarbeiterparkplatz, Fahrtkosten- und Essensgeldzuschuss, Unterstützung bei der Kinderbetreuung oder Gesundheitskurse – viele Benefits sind bei Mitarbeitern beliebt. Besonders gefragt sind Benefits, die die Freiheit und Sicherheit der Arbeitnehmer fördern, wie etwa Mitarbeiteraktien, betriebliche Altersversorgung (bAV), flexible Arbeitszeiten und Home Office. Auch Leistungen im Bereich Gesundheit und Wellness sind begehrt. Ein neuer Trend: Benefits per App einlösen.
Notwendige und zusätzliche Benefits
Arbeitnehmer beurteilen Arbeitgeber nicht mehr nur nach dem ausgezahlten Gehalt, sondern auch nach variablen Vergütungsbestandteilen und monetären Benefits sowie Sachleistungen. Bei den Nebenleistungen machen Arbeitnehmer zudem einen Unterschied zwischen Benefits, die ein Unternehmen aus ihrer Sicht haben muss, und solchen, die es haben kann. Arbeitnehmer betrachten in vielen Unternehmen kostenlose Obstkörbe oder Firmenhandys als selbstverständlich. Mehrwert messen sie dagegen Angeboten wie flexiblen Arbeitszeiten, Home Office oder betrieblicher Altersvorsorge (bAV) bei. Für die letzteren Benefits ist ein Teil der Mitarbeiter sogar bereit, auf Gehalt zu verzichten.
Individualität der Benefits wichtig
Unternehmen, die ein Benefitangebot zusammenstellen, sollten darauf achten, dass es sich an den Bedürfnissen aller Mitarbeiter orientiert. Eine Einheitslösung ist nicht geeignet. Da die Wünsche und Bedürfnisse von Mitarbeitern stark variieren – je nach Alter, Firmenzugehörigkeit, Wohnsitz und, Lebenssituation – sollten Arbeitgeber wissen, welche Mitarbeiter welche Benefits wünschen und wertschätzen.
Am besten eignet sich ein flexibles Benefitmodell, bei dem Arbeitgeber ihren Mitarbeitern ein individuelles Budget gewähren. Das kann jeder Mitarbeiter für die Leistungen einsetzen, die er haben möchte. Ein solches flexibles Benefitmodell kann auch im Hinblick auf die Arbeitgebermarke ein Alleinstellungsmerkmal sein.
Trend: Digital Benefits
Manche Mitarbeiterbenefits können bereits digital angeboten werden, etwa Zuschüsse zum Essen und Warengutscheine wie Tankgutscheine. Mit digitalen Essensmarken beispielsweise kann ein Mitarbeiter überall essen gehen, im Restaurant, Café oder Supermarkt. Nach dem Essen lädt er seinen Kassenbon als Foto über sein Smartphone hoch und erhält die Erstattung mit der nächsten Gehaltsabrechnung.
Der Vorteil ist, dass der Arbeitgeber diese bis zu einer gewissen Grenze steuerfrei und ohne Abzüge auszahlen kann. Davon profitieren sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber, die Lohnnebenkosten sparen.
Total-Rewards-Statement
Egal, welche Benefits ein Arbeitgeber im Portfolio hat: Bei seiner Total-Rewards-Strategie sollte er beachten, dass er seinen Mitarbeitern den Wert der Nebenleistungen kenntlich macht. Das kann ebenfalls App basiert oder mit einer Software gelingen. Dadurch kann der Arbeitnehmer personalisiert jederzeit die Gesamtsumme aller Elemente, die er von seinem Arbeitgeber bekommen kann, erkennen und verstehen, wie sich seine Gesamtvergütung zusammensetzt, also sein Basisgehalt einschließlich aller Zusatzleistungen. Nur wenn er das erkennt, kann er die Leistungen wertschätzen. Diese einfache Art der Kommunikation bedeutet für den Arbeitgeber nur einen geringen Aufwand, kann aber entscheidend dafür sein, Talente im Unternehmen zu halten.
Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.