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Öffentlicher Dienst: Mitarbeiter wollen mehr mitreden

Mitarbeiter im öffentlichen Dienst fühlen sich in Gesundheitsfragen oft nicht wahrgenommen. 
Foto: © Terence Mendoza/Fotolia.de
Mitarbeiter im öffentlichen Dienst fühlen sich in Gesundheitsfragen oft nicht wahrgenommen.
Foto: © Terence Mendoza/Fotolia.de

Wer im öffentlichen Dienst tätig ist, vermisst deutlich öfter als Mitarbeiter anderer Wirtschaftszweige die Möglichkeit, sich in Sicherheits- und Gesundheitsfragen im Job einbringen zu können. Die Kampagne Kommmitmensch zeigt auf, wie der Dialog zwischen Führungskräften und Beschäftigten verbessert werden kann.

Angestellte im öffentlichen Dienst bewerten Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz schlechter als Mitarbeiter im Dienstleistungs- oder produzierenden Gewerbe. Das spiegelt sich auch in den betrieblichen Möglichkeiten zur Beteiligung wider: So fühlt sich jeder zweite Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst nicht in seinen Interessen wahrgenommen. Das zeigt eine Umfrage der in der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) organisierten Berufsgenossenschaften und Unfallkassen. Die Umfrage wurde im Rahmen der Präventionskampagne Kommmitmensch durchgeführt.

Es seien aber gerade sogenannte weiche Faktoren wie eine gute Präventionskultur und ein positives Betriebsklima, über die Kommunen und öffentliche Einrichtungen Angestellte an sich binden und neue Fachkräfte gewinnen könnten, so die DGUV.

Es ist die Aufgabe der Führungskräfte, mit gutem Beispiel voran zu gehen und durch das eigene Tun und Handeln zu signalisieren: Sicherheit und Gesundheit sowie die Beteiligung der Angestellten sind mir wichtig,

sagt Manfred Sterzl, Leiter der Prävention der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen (UK NRW). Am Beispiel einer Gefährdungsbeurteilung könne man gut erkennen, wie wichtig dabei der Brückenschlag zu den Mitarbeitern sei. Die Angestellten seien die besten Experten für Gefährdungen an ihrem Arbeitsplatz, zudem habe jeder – etwa bei psychischen Belastungen – ein anderes Empfinden. Um herauszufinden, was das Personal beschäftigt, müssten Führungskräfte den Dialog suchen, so Sterzl.

Ansatzpunkte zur besseren Einbeziehung der Mitarbeiter

Die Kampagne kommmitmensch zeigt auf, welchen Stellenwert Sicherheit und Gesundheit für Unternehmen haben. Sterzl rät dazu, die Diskussion anhand konkreter Beispiele zu führen und die Mitarbeiter von Anfang an bei allen betrieblichen Entscheidungen einzubeziehen – nicht nur bei Sicherheit und Gesundheit. Im öffentlichen Dienst ergäben sich solche Gelegenheiten beispielsweise bei Änderungen von Arbeitsverfahren oder bei der Einführung elektronischer Verwaltungsvorgänge.

Tipps für eine bessere Kommunikations- und Präventionskultur

Die Kommmitmensch-Dialoge-Box gibt Unternehmen Anleitung und Hilfestellung dabei, die Kommunikations- und Präventionskultur zu verbessern. Sie enthält neben einem Leitfaden Dialogkarten zu den Themen Kommunikation, Beteiligung, Betriebsklima, Fehlerkultur, Führung, Sicherheit und Gesundheit. Die Dialoge-Box kann kostenfrei bestellt werden. Weitere Informationen gibt es > hier.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.