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Mitarbeitermotivation geht weltweit zurück

Die Mitarbeitermotivation lässt global nach. Sorgen bereiten politische und technische Trends. 
Foto: © Rafael Ben-Ari/Fotolia.de
Die Mitarbeitermotivation lässt global nach. Sorgen bereiten politische und technische Trends.
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2016 ist das Niveau der Mitarbeitermotivation gegenüber dem Vorjahr weltweit von 65 auf 63 Prozent gesunken. Der Engagement-Level ging damit seit 2012 zum ersten Mal wieder zurück. Nur knapp ein Viertel (24 Prozent) der Beschäftigten war im vergangenen Jahr hochgradig engagiert, 39 Prozent brachten sich eher moderat ein. Das zeigt die aktuelle Studie „Trends in Global Employee Engagement 2017“ von Aon Hewitt. Die Untersuchung, die jährlich durchgeführt wird, basiert auf Angaben von fünf Millionen Mitarbeitern in mehr als 1000 Unternehmen weltweit.

Die Mitarbeitermotivation hatte allerdings 2015 auch einen Spitzenwert erreicht. Zum Vergleich: 2011 lag sie bei 59 Prozent, sank dann 2012 auf 58 Prozent und stieg danach jährlich erneut an, 2013 auf 60 Prozent, 2014 auf 62 Prozent und 2015 schließlich auf den Höchstwert von 65 Prozent.

Die wachsenden nationalistischen Bewegungen in den USA, in Großbritannien und anderen Ländern verunsichern die Mitarbeiter, die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt befürchten,

kommentiert Stefan Mauersberger, Leiter Talent Practice Central Europe bei Aon Hewitt, den jüngsten Einbruch der Motivation. Dazu kämen die rapiden Veränderungen durch die Digitalisierung, die zunehmend Arbeitsplätze gefährdeten. Es sei zu erwarten, dass sich der Trend der abnehmenden Mitarbeitermotivation fortsetzen wird, so Mauersberger.

Deutschland – Insel der Stabilität in Europa

Betrachtet man jedoch nicht nur den globalen Wert, sondern einzelne Regionen, zeigen sich nicht unerhebliche Unterschiede. In Europa liegt die Kennzahl für die Mitarbeitermotivation traditionell am niedrigsten. Hier verringerte sie sich 2016 gegenüber dem Vorjahr von 60 auf 58 Prozent. In den zehn größten Wirtschaftsnationen der EU sank die Motivation der Beschäftigten oder blieb auf niedrigem Niveau stehen. Die größten Einbußen mit einem Rückgang von sieben Prozent verzeichneten Frankreich und, gefolgt von Spanien und den Niederlanden mit einem Minus von fünf Prozent. Hierzulande gab das Engagement der Mitarbeiter dagegen lediglich um ein Prozent nach. Deutschland sei die Insel der Stabilität in Europa, so Mauersberger.

Weniger Engagement in Asien, mehr in Südamerika

Am stärksten sank der Engagement-Level der Beschäftigten in Asien, er fiel von 65 Prozent in 2015 auf 62 Prozent in 2016. In Nordamerika ging der Wert lediglich um ein Prozent zurück, von 65 auf 64 Prozent. In Afrika gab es stattdessen einen kleinen Anstieg des Motivationslevels von 59 auf 61 Prozent. Noch etwas größter fiel der Zuwachs in Lateinamerika aus, das Niveau der Mitarbeitermotivation stieg dort von 72 auf 75 Prozent. Auch wenn der Anstieg nicht in allen Ländern gleich war, lagen alle Länder der Region über dem globalen Durchschnitt.

Förderung der Mitarbeitermotivation

Wenn das Engagement der Mitarbeiter nachlasse, sei mit höherer Fluktuation, steigender Krankheitsrate und geringerer Kundenzufriedenheit zu rechnen, was sich negativ auf die Geschäftsentwicklung auswirke, sagt Mauersberger. Um die Motivation zu fördern, stünden Programme zur Belohnung und Anerkennung bei den Mitarbeitern ganz oben. Da heute keine großen Gehaltssprünge mehr möglich seien, sei es umso entscheidender, andere Möglichkeiten der Motivation zu nutzen. Erheblichen Einfluss auf die Motivation habe aber auch das Vertrauen der Mitarbeiter in das Top-Management. Werde den Führungskräften an der Spitze zugetraut, zukunftsorientierte Entscheidungen zu treffen, steige das Engagement.

Die Studie kann > hier als Download angefordert werden.