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Auch wenn dieser Sommer Kapriolen schlägt: Sehr heiße und schwüle Tage gibt es auch dieses Jahr. Viele Mitarbeiter, die nicht im Urlaub sind, verhalten sich nach Meinung der Personalverantwortlichen in Deutschland in dieser Zeit unangemessen, wie eine aktuelle Befragung zeigt. Schon kleine Maßnahmen können jedoch helfen, die Motivation zu erhöhen.
In den Sommermonaten legt nach Ansicht der HR-Abteilung so mancher Mitarbeiter Fehlverhalten an den Tag. Auf Platz eins der „Unsitten“ liegt zu legere Kleidung am Arbeitsplatz. 30 Prozent der Personalverantwortlichen hierzulande geben dies an. An zweiter Stelle der Sommersünden steht, dass die Belegschaft es mit der Arbeitszeit nicht so genau nimmt: Mehr als jeder vierte Personaler (26 Prozent) beobachtet, dass Mitarbeiter zu spät in die Firma kommen oder zu früh gehen. Direkt darauf folgen unerwartete Abwesenheiten, die 26 Prozent beklagen. Längere Mittagspausen nennen 25 Prozent der HR-Verantwortlichen. Darüber hinaus finden 22 Prozent, dass die Mitarbeiter keine gute Urlaubsplanung machen. Weitere 17 Prozent konstatieren, dass die Arbeitnehmer im Sommer stark abgelenkt sind. Lediglich 13 Prozent der Personaler machten keine Angaben. Das sind Ergebnisse der neuen Arbeitsmarktstudie 2017 von > Robert Half. Dafür würden in Deutschland 500 Personalverantwortliche dazu befragt, welches Verhalten bei Mitarbeitern während des Sommers besonders verbreitet ist.
Nach Ansicht von Thomas Hoffmann, Director North bei Robert Half, sollten Arbeitgeber in den Sommermonaten jedoch nicht mit strengen Regeln reagieren – davon abgesehen, dass kurze Hosen oder Flip Flops beim Kundentermin in den meisten Branchen weiterhin tabu seien.
Gerade in den Sommermonaten sollten Unternehmen
aber so viel Flexibilität bei der Einhaltung von Vorschriften gewähren, wie es
das Geschäft zulässt,
so Hoffmann. Denn je angenehmer die
Arbeit während der Sommerhitze sei, desto zufriedener und engagierter seien die
Arbeitnehmer.
Maßnahmen zur Arbeitserleichterung während Hitzephasen
Um auch bei sommerlichen Temperaturen für hohe Mitarbeiterzufriedenheit zu sorgen, empfiehlt Robert Half, die Arbeitszeit- und Pausenregelung flexibel zu handhaben. Sofern Gleitzeit nicht ohnehin Standard sei, könne eine gesonderte Regelung für die Sommermonate getroffen werden. So könnten Arbeitnehmer zum Beispiel früher ins Büro kommen und entsprechend auch früher in den Feierabend gehen oder – von südlichen Nachbarn inspiriert – mittags eine Siesta einlegen. Durch verlängerte Pausen könnten auch Überstunden abgebaut werden. Eine weitere Möglichkeit sei, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern an den heißesten Tagen zwischen Juni bis Ende August einen (zusätzlichen) Arbeitstag im Home Office gewähren. Auch kleine Aufmerksamkeiten wie die Bereitstellung von Snacks, Speiseeis in der Kühltruhe der Büroküche sowie Obstkörbe und Erfrischungsgetränke oder auch ein gemeinsamer Lunch mit Sommersalaten seien Möglichkeiten, die Mitarbeiter schätzen.
Konfliktvermeidung: Urlaubspläne frühzeitig abstimmen
Damit es unter Mitarbeitern keine Konflikte gibt, weil der Sommerurlaub aufgrund zu vieler Überschneidungen oder anstehender Großprojekte nicht genehmigt wird, sollten Vorgesetzte die Urlaubspläne mit den Mitarbeitern der gesamten Abteilung bereits zu Beginn des Jahres abstimmen. In der Hochsaison könnte auch der Einsatz von Zeitarbeitskräften dabei helfen, die alltäglichen Aufgaben zu erledigen und Mitarbeitern doch den erhofften Urlaub zu ermöglichen. Dies sorge nicht nur für bessere Produktivität, sondern signalisiere den Mitarbeitern auch, dass ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden.