Bei der Beurteilung psychischer Belastungen in internationalen Unternehmen soll in Zukunft ein neuer Leitfaden helfen. Erstellt wurde der heute veröffentlichte Leitfaden vom Sicherheits- und Gesundheitsdienstleister International SOS in Kooperation mit Organisationen wie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, dem Verband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung und dem TÜV Hessen.
Unternehmen sollen mit dem „Leitfaden zur Beurteilung psychischer Belastungen im internationalen Umfeld“, wie der vollständige Titel lautet, insbesondere Antworten auf drei Fragen erhalten: Wie gehen Unternehmen mit den international unterschiedlichen Ansätzen zur Beurteilung psychischer Gesundheit um? Wie werden psychische Belastungen bei internationalen beruflichen Reisen bewertet, wie die Risiken minimiert? Wie kann psychische Gesundheit im internationalen Umfeld gemessen und bewertet werden, wie präventiv angegangen werden?
Darüber hinaus möchte der Leitfaden einen Überblick über rechtliche und fachliche Grundlagen für Unternehmen geben und internationale Standards erläutern. Unter anderem werden hierfür Praxisbeispiele eingebunden, anhand derer Methoden erklärt werden, mit denen sich eine Gefährdungsbeurteilung regelkonform erstellen lässt. Zusätzlich geben die Autoren den Leserinnen und Lesern Checklisten an die Hand, damit kein Schritt bei der Erstellung ausgelassen wird.
Die Gesundheit der Mitarbeitenden zu fördern und zu erhalten, ist für Unternehmen gerade in Zeiten des Arbeitskräftemangels wichtig. „Körperliche und psychische Erkrankungen können jederzeit auftreten“, sagt Dr. Stefan Eßer, Ärztlicher Leiter für Zentraleuropa bei International SOS. „Die Behandlung von Problemen am Arbeitsplatz ist bedeutend, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter präsent und in der Lage sind, ihre Aufgaben zufriedenstellend zu erfüllen.“ Gleichzeitig würden höhere Kosten für medizinische Leistungen vermieden.
Laut International SOS ist es das erste Mal, dass deutschsprachigen Personalverantwortlichen ein solches Werkzeug für die Beurteilung von psychischen Belastungen speziell im internationalen Umfeld an die Hand gegeben wird. Gerade als Unterstützung, um einen ganzheitlichen Ansatz für das Management von psychosozialen Risiken am Arbeitsplatz zu entwickeln.
Hier gelangen Sie zum Leitfaden.
Tim Stakenborg verantwortet die Heftplanung des Magazins Personalwirtschaft. Zudem betreut er das Thema Aus- und Weiterbildung (inklusive MBA und E-Learning) und beschäftigt sich mit dem Bereich Employee Experience und Retention.