Aktuelle Ausgabe

Newsletter

Abonnieren

App unterstützt Mitarbeiter bei der Pflege von Angehörigen

Abbildung eines Displays der Pflege-App Nui
Eine App soll Berufstätigen die Pflege von Angehörigen erleichtern.
Bild: Nui Care GmbH

In Deutschland gibt es laut Studien zwischen 3,3 und 5,2 Millionen
Arbeitnehmer, die neben ihrem Job noch Angehörige zuhause pflegen. Diese Berufstätigen sind sowohl mental als auch körperlich stark belastet. Statistiken zufolge bekommt fast jeder zweite Pflegende früher oder später ein Burnout oder eine Depression, viele leiden an Bandscheibenvorfällen oder ähnlichen körperlichen Beschwerden. Laut dem Barmer Pflegereport kostet ein pflegender Mitarbeiter das Unternehmen pro Jahr zwischen 14 000 und 15 000 Euro. Gründe dafür sind vor allem die geringere Produktivität, häufige Fehlzeiten und Krankheit. Manche Pflegende müssen aufgrund der Doppelbelastung sogar ihren Beruf aufgeben.

Pflege-App als Benefit des Arbeitgebers

Nui Care hat eine digitale Lösung auf den Markt gebracht, die Mitarbeitern bei den Herausforderungen der täglichen Pflege helfen und die Vereinbarkeit mit dem Job vereinfachen soll. Dabei trägt der Arbeitgeber die Lizenzkosten für die App; Mitarbeiter können die Anwendung kostenlos nutzen.

Hilfe bei der Organisation des Pflegealltags

Die Pflege-App, die für iOS und Android zur Verfügung steht, unterstützt zunächst bei der Organisation des Pflegealltags. Die Anwendung enthält eine geteilte Terminübersicht mit angehängter Kommentarfunktion. Dieses Feature hilft Pflegenden dabei, andere Menschen – ob Freunde, Familie, Nachbarn oder professionelle Pfleger – mit in die Pflege einzubeziehen und die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen. Zu jedem Zeitpunkt ist aufgrund der Übersicht klar, wer sich worum kümmert; Unklarheiten können schnell besprochen werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit für Gruppendiskussionen.

Infos über benötigte Pflegeleistungen im Chat-Dialog

Über einen Chat stellt die App dem Nutzer kurze Fragen, die dabei helfen, die aktuelle Pflegesituation und mögliche Unterstützungsangebote zu ermitteln. Im Anschluss gibt Nui eine Einschätzung dazu, welche Pflegeleistungen den Pflegenden zustehen, um was es sich dabei genau handelt und wie man diese beantragen kann. Darauf aufbauend gibt es zu jeder Leistung ein PDF inklusive Musteranträgen und Leitfäden, um bei der Beantragung weiter zu unterstützen. In Zukunft soll es laut Anbieter auch möglich sein, dass die App Pflegende in den richtigen Momenten auf passende Dienste aufmerksam macht und dabei hilft, diese zu buchen.

Geplant: Anbindung des gepflegten Angehörigen durch Smart Home Technology

Für die Zukunft ist die Integration von Smart Home Sensorik vorgesehen. Dadurch kann die App genau über das Geschehen im Heim des gepflegten Angehörigen informieren und mithilfe der Informationen aus der täglichen Planung Zusammenhänge herstellen. So können zum Beispiel mögliche Sturzrisiken früh erkannt werden und die Angehörigen sind immer auf dem Laufenden.

Weitere Informationen über die App gibt es > hier.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.

Themen