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Welches sind die Themen, die Personaler derzeit am meisten beschäftigen? Eine aktuelle Studie hat nachgefragt. Danach betrachten die HR-Experten die Qualität von Führung und Management im Unternehmen als wichtigste Aufgabe. Die Digitalisierung ist in den meisten Personalbereichen noch kein fester Bestandteil der Strategie.
Gefragt nach den Herausforderungen, die bei HR-Entscheidern aktuell besonders weit oben auf der Agenda stehen, nennen die meisten Personalverantwortlichen die Qualität von Führung und Management innerhalb des Unternehmens. Als zweitwichtigste Aufgabe sehen die HR-Experten das Talent Management und die Nachfolgeplanung an. An dritter Stelle steht die Arbeitgeberattraktivität. Das geht aus einer Neuauflage der Studie „HR-Strategie & -Organisation 2017“ von Kienbaum und der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP) hervor. Für die Untersuchung wurden 380 Personalverantwortliche in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.
Digitalisierung gehört bei jedem fünften Personaler zur HR-Strategie
In Sachen Digitalisierung des eigenen Bereichs sind die Personaler noch nicht weit fortgeschritten: Erst 20 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, dass sie die Digitalisierung als festen Bestandteil ihrer HR-Strategie definiert haben. Die meisten Personalabteilungen arbeiten nach wie vor an der eigenen Digitalisierung: Bisher digitalisiert gut ein Viertel (28 Prozent) die eigenen Prozesse und 22 Prozent entwickeln ihre Systeme kundenzentriert. 14 Prozent der befragten Unternehmen verfügen über Self-Service-Anwendungen, bei denen Mitarbeiter selbst Personalleistungen abrufen können. Dass die HR-Abteilungen bis jetzt nicht mehr Digitalprojekte umgesetzt haben, liegt nach eigenen Angaben bei 57 Prozent am fehlenden Budget. Ungefähr genauso viele Studienteilnehmer geben an, dass es an der Kompetenz mangelt, um digitale Maßnahmen zu realisieren.
Hoher HR-Reifegrad erhöht Unternehmens-Performance
Die Studienautoren machten außerdem einen Zusammenhang zwischen dem Reifegrad von HR und der Leistungsstärke von Unternehmen aus. In die Bestimmung des Reifegrads flossen folgende Aspekte ein: Strategie und Geschäftsfokus, Steuerung und Strukturen, Prozesse und Systeme sowie Kompetenzen und Kultur. Firmen, die ihr Personalmanagement auf höchstem Niveau betrieben, seien rentabler, innovativer und wüchsen stärker als Unternehmen mit weniger fortgeschrittener Personalarbeit. Vor allem die Agilität und Innovationskraft fielen bei Unternehmen mit geringem Reifegrad des Personalbereichs besonders niedrig aus, sagt Walter Jochmann, Studienleiter und Kienbaum-Geschäftsführer.
Weitere Ergebnisse der Studie „HR-Strategie & -Organisation 2017“ stehen > hier zum Download bereit.
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.