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Rauchverhalten hängt auch vom Job ab

Mitarbeiterinnen in Kranken- und Altenpflegeberufen rauchen besonders häufig. Bild: © stefan_weis/Fotolia.de
Mitarbeiterinnen in Kranken- und Altenpflegeberufen rauchen besonders häufig. Bild: © stefan_weis/Fotolia.de

Wer hierzulande zur Zigarette greift, das hängt unter anderem vom Bildungsniveau und der Einkommenssituation, aber auch vom Beruf ab. Bei Arbeitnehmern rauchen 33,9 Prozent der Männer und 26,5 Prozent der Frauen. Wer gar keinen Job hat, raucht eher: 55,8 Prozent der arbeitslosen Männer und 42,7 Prozent der Frauen ohne Arbeit hängen am Glimmstängel. Das geht aus dem „Tabakatlas Deutschland 2015“ des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) hervor.

In manuellen und Dienstleistungsberufen wird öfter geraucht

Bei Arbeitnehmern mit qualifizierten und akademischen Berufen sind die Raucheranteile niedriger als in manuellen und einfachen Dienstleistungsberufen. Die mit Abstand meisten Raucher bei Männern finden sich bei Möbelpackern: 85,3 Prozent von ihnen konsumieren Tabak. Es folgen Werk- und Personenschutzfachkräfte sowie Detektive mit einem Raucheranteil von 55,4 Prozent, Reinigungs- und Entsorgungsberufe mit 54,4 Prozent, Transportgeräteführer mit 53,8 Prozent und Hotel- und Gaststättenkaufleutebranche mit 52,9 Prozent. Aber auch von Mitarbeitern in der Gästebetreuung, im Baugewerbe sowie Maler, Lackierer und Köche raucht gut jeder zweite.

Am niedrigsten ist der Raucheranteil bei Hochschullehrern, wo er lediglich 13,2 Prozent beträgt. Aber auch bei Gymnasiallehrern, Ärzten, Seelsorgern, Naturwissenschaftlern, Ingenieuren, Apothekern und Verwaltungsfachleuten im gehobenen Dienst liegt die Quote deutlich unter 20 Prozent.

Viele Frauen in der Kranken- und Altenpflege greifen zur Zigarette

Dass das Bildungs- und Qualifikationsniveau eine Rolle spielt, sieht man besonders deutlich bei verschiedenen Gesundheitsberufen von Frauen: Unter Apothekerinnen (6, 2 Prozent) und Ärztinnen (11,1 Prozent) gibt es die wenigsten Raucherinnen. Apothekerinnen sind auch von allen berufstätigen Frauen diejenigen mit dem niedrigsten Raucheranteil. Dagegen finden sich unter Altenpflegerinnen mit 40,3 und Helferinnen in der Krankenpflege mit 41,4 Prozent die meisten Raucherinnen der Gesundheitsberufe. Auch bei Sprechstundenhelferinnen, Krankenschwestern/Hebammen, Kinderpflegerinnen und Diätassistentinnen liegt der Anteil zwischen 27,4 und 31,7 Prozent und damit über dem Durchschnitt.

Die allermeisten Raucherinnen findet man jedoch – wie bei den Männern – unter Werk- und Personenschutzfachkräften sowie Detektivinnen (50,5 Prozent), gefolgt von Berufskraftfahrerinnen (49,4 Prozent) und Wächterinnen/Aufseherinnen (47 Prozent).

Aus dem Tabakatlas geht auch hervor, dass der Raucheranteil mit steigendem Sozialstatus sinkt. Das ist bei Männern in allen Altersgruppen der Fall, bei Frauen jedoch nur im mittleren Lebensalter, bedingt auch dadurch, dass Frauen beim Rauchen eine Zeit lang „nachgeholt“ hatten.

Der vollständige Tabakatlas steht > hier zum Download bereit.