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Rente mit 63: Jeder vierte Betrieb will Mitarbeiter halten

Fehlende Mitarbeiter durch frühere Verrentung - was tun? 
Foto: © JENS/Fotolia.com
Fehlende Mitarbeiter durch frühere Verrentung – was tun?
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Elf Prozent der Unternehmen sind nach eigener Aussage in den nächsten drei Jahren von der Rente mit 63 betroffen, weil Mitarbeiter bereits ausgeschieden sind oder die Betriebe dies erwarten.

Manche Branchen und der Osten stärker von früherer Verrentung betroffen

Da die Altersstruktur der Beschäftigten je nach Branche anders aussieht, stellt sich die Situation sehr unterschiedlich dar: Während in den zum Teil jüngeren Branchen „Kunst, Unterhaltung, Erholung“, „Information und Kommunikation“ und auch im Gastgewerbe weniger als fünf Prozent der Betriebe von der Rente mit 63 tangiert sind, liegt der Anteil in der öffentlichen Verwaltung bei mehr als 30 Prozent. Unternehmen ab 250 Mitarbeitern spüren die Auswirkungen am stärksten: Zwei Drittel (66 Prozent) von ihnen geben dies an.

Auch zwischen Ost und West gibt es Unterschiede: In Westdeutschland sind elf Prozent, in Ostdeutschland sind mit 15 Prozent etwas mehr Betriebe betroffen. Das hängt, so die Arbeitsmarktforscher, mit der Altersstruktur in Ostdeutschland zusammen. Dort ist der Anteil älterer Beschäftigter höher als im Westen, da hier neben dem demografischen Wandel noch andere Faktoren dazukommen: Viele Arbeitnehmer sind in den Westen abgewandert, außerdem gibt es vergleichsweise wenig Einwanderung.

Flexible Arbeitszeiten und mehr Geld sollen zum Bleiben ermuntern

Ein Viertel der Betriebe mit Beschäftigten, die von der Rente mit 63 Gebrauch machen, versucht die Mitarbeiter zu halten. Sie bieten beispielsweise flexiblere Arbeitszeiten, Lohnerhöhungen oder Prämien an. Unternehmen, die bei der Personalrekrutierung von Fachkräfteengpässen betroffen sind, versuchen besonders häufig, ihre Mitarbeiter zum Bleiben zu motivieren.

Kompensierung durch Neueinstellungen und interne Maßnahmen

Gut die Hälfte der Betriebe plant, die ausscheidenden Mitarbeiter durch Externe, also Neueinstellungen, zu ersetzen. Fast ein Drittel der Unternehmen will mit internen Umstrukturierungsmaßnahmen reagieren, etwa durch technische und organisatorische Veränderungen. Dabei hängen die Art der Reaktion und die Maßnahmen vor allem von den Flexibilitätspotenzialen der Betriebe ab, so die IAB-Forscher:

Je größer der Betrieb, desto eher ist er in der Lage, das Ausscheiden von Mitarbeitern durch interne Umstrukturierungen zu kompensieren.

Der Bericht „Rente mit 63 und betriebliche Reaktionen“ des IAB steht > hier als Download zur Verfügung.