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Sharing Economy – nicht ohne Risiko

Auf Geschäftsreisen wohnen über Airbnb und sich fortbewegen über Uber – ohne Risiko ist das nicht.
Foto: © wbtky/Fotolia.de
Auf Geschäftsreisen wohnen über Airbnb und sich fortbewegen über Uber – ohne Risiko ist das nicht.
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Mittlerweile setzen 40 Prozent der Geschäftsreisenden auf Anbieter wie Uber für Fahrten im Ausland und auf Airbnb, um während der Reise eine Bleibe über dem Kopf zu haben. Beide Dienstleister verfügen über spezielle Angebote für Geschäftsreisende. Doch 40 Prozent der Reisenden geben an, nicht zu wissen, ob ihr Unternehmen diese Anbieter als sicher einstuft. Mehr als jeder zweite Geschäftsreisende weiß darüber hinaus nicht, ob sein Unternehmen die Rechtmäßigkeit von Sharing-Economy-Dienstleistern in den jeweiligen Ländern bedacht hat.

Drei Viertel der Firmen haben keine Richtlinien für Nutzer von Uber oder Airbnb

Auch haben drei Viertel (75 Prozent) der Unternehmen keine klaren Richtlinien oder Vorschriften für Mitarbeiter, die diese Sharing-Economy-Dienste für Geschäftsreisen in Anspruch nehmen. Hier könnte sich Handlungsbedarf ergeben, denn fast jeder zweite Geschäftsreisende oder Travel Manager geht davon aus, dass die Inanspruchnahme von Sharing-Economy-Angeboten noch weiter zunimmt. Das sind Ergebnisse der Umfrage „Share Economy for Business Travel“ von International SOS. Dafür befragte der Anbieter für Reisegesundheit und -sicherheit 707 Teilnehmer weltweit, hauptsächlich Travel Manager und Reisende. Die rechtlichen Betrachtungen der Studie für die Nutzung der Sharing-Economy-Dienstleister im Ausland lieferte Herbert Smith Freehills. Laut der Studie zeigt die Umfrage den Mangel an klaren Vorgaben in Unternehmen, wie, wann und ob diese Dienstleister im Ausland eine geeignete Option darstellen.

Obwohl diese Art von Dienstleistungen viele Vorteile bietet, müssen Unternehmen wissen, dass sie gleichzeitig auch neue Risiken und Herausforderungen mit sich bringen, die es zu managen und zu mindern gilt,

gibt Tim Daniel, Executive Vice President von International SOS, zu bedenken.

Nach Ansicht von Steve Bell, Partner von Herbert Smith Freehills, werden lokale Rechtssysteme Schwierigkeiten haben, mit den Entwicklungen sozialer und wirtschaftlicher Dienstleistungen Schritt zu halten. Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter ins Ausland entsenden, sollten das lokale Recht im Zielland ebenso verstehen wie das verhältnismäßige Risikoprofil der Sharing-Economy-Dienste im Vergleich zu klassischen Anbietern und sich insbesondere von ihrer Fürsorgepflicht gegenüber Arbeitnehmern lenken lassen, so Bell. Für all das sei ein ausgefeilter Risikomanagementansatz notwendig.

Auswahlkriterien für Sharing-Economy-Dienstleister

Bei ihrer Entscheidung für oder gegen die Nutzung eines Share-Economy-Anbieters sollten mobile Mitarbeiter, so International SOS, folgende Faktoren berücksichtigen:

Sicherheitsstandards: Entsprechen die Sicherheitsstandards den jeweiligen Risiken im Zielland?
Notfallschutz: Verfügt das Objekt über alternative Strom- oder Telekommunikationssysteme?
Unterstützung: Gibt es Zugang zu mehrsprachigen Service-Mitarbeitern oder medizinischen Assistenzdienstleistern?
Geprüfte Anbieter: Gibt es formelle Überprüfungen des Fahrers und/oder Gastgebers?
Reputation: Ist der Anbieter in der Region angesehen?

Die Studie „Share Economy for Business Travel“ umfasst Interviews mit Reise-, Rechts- und Sicherheitsexperten über die Auswirkungen der Akzeptanz solcher Angebote in den firmeneigenen Reiserichtlinien und enthält unter anderem auch Reisesicherheitschecklisten und Empfehlungen für Richtlinien. Zum kostenlosen Download des Whitepapers in englischer Sprache geht es > hier.