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Der digitale Wandel verändert die Arbeitswelt. Maschinelles Lernen, ein Oberbegriff für die künstliche Generierung von Wissen aus Erfahrung, ist laut einer aktuellen Studie längst kein Hype mehr und trägt zum Unternehmenserfolg bei. Allerdings sind für die Mensch-Maschine-Interaktion auch bestimmte Voraussetzungen notwendig, die noch nicht in allen Unternehmen gegeben sind.
Maschinelles Lernen (ML) ist in den Unternehmen angekommen. Es unterstützt Arbeitsabläufe und CIOs lösen damit bereits alltägliche Probleme, die im Job anfallen. Software für ML kann ihre eigene Leistung analysieren und anhand der Ergebnisse verbessern. Künftig wird ML nach Ansicht von Führungskräften für noch schnellere und präzisere Entscheidungsprozesse sorgen. Arbeiten Menschen Seite an Seite mit intelligenten Maschinen, trägt dies zum Geschäftserfolg bei. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie “ The Global CIO Point of View“, die Oxford Economics im Auftrag von ServiceNow (NYSE:NOW) durchgeführt hat. Dafür wurden weltweit 500 Chief Information Officers (CIOs) aus elf Ländern befragt, davon 90 aus Deutschland und Österreich.
Mehr als jeder zweite CIO in Deutschland und Österreich nutzt bereits ML
Global nutzen 89 Prozent der CIOs bereits ML oder planen, es einzusetzen. In Deutschland und Österreich sind es bereits 94 Prozent: 55 Prozent davon nutzen ML aktuell und 39 Prozent wollen die Technologie in Zukunft einsetzen. Zwei Drittel der CIOs aus Deutschland und Österreich geben an, dass sie die Digitalisierung in ihrem Unternehmen leiten und 55,5 Prozent glauben, dass ML dabei eine bedeutende Rolle spielt.
Automatisiert, präziser und erfolgreicher
Fast zwei Drittel der CIOs bestätigten in der Befragung, dass routinemäßige Entscheidungsprozesse einen bedeutenden Teil der Arbeitszeit von Mitarbeitern und Führungskräften in Anspruch nehmen. Laut 65 Prozent der Führungskräfte werden automatisierte Entscheidungsprozesse zum Unternehmenswachstum beitragen. Rund jeder zweite CIO (51 Prozent) gab an, mit ML schon weit über die Automatisierung von Routineaufgaben wie etwa Sicherheitswarnungen hinaus zu sein. Komplexe Entscheidungen, zum Beispiel Reaktionen auf Sicherheitswarnungen, erfolgen danach bereits automatisiert. Vier von zehn CIOs (83,5 Prozent) denken, dass sie Entscheidungen mit Maschinellem Lernen wesentlich präziser treffen können.
Es fehlt noch an geeigneten Kompetenzen und Strukturen
Um die Vorteile von ML voll auszuschöpfen, gibt es laut Studie noch einiges zu tun. So müssten die Führungskräfte geeignetes Fachpersonal finden, das im Einklang mit Maschinen arbeiten kann. Neueste Analysen zeigten, dass „Experte für Maschinelles Lernen“ eine der am schnellsten wachsenden Positionen innerhalb der IT sei. Derzeit beschäftigen in Deutschland und Österreich erst 30 Prozent der CIOs Mitarbeiter mit Fähigkeiten, die für ML nötig sind. Mehr als ein Drittel (35,5 Prozent) gibt an, dass es im Unternehmen an den nötigen Kompetenzen fehlt, um intelligente Maschinen zu verwalten. Immerhin fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) hat schon Stellenbeschreibungen in Bezug auf ML angepasst. 54,5 Prozent der CIOs sagen, nicht über das erforderliche Budget zu verfügen, um Mitarbeiter entsprechend zu schulen.
Für fast jeden Zweiten (49 Prozent) ist zudem die die Datenqualität ein wesentliches Hindernis bei der Umstellung. Außerdem gilt es laut Studie, die Unternehmensstrukturen und -prozesse neu zu gestalten: 54,5 Prozent nennen veraltete Prozesse als entscheidenden Grund dafür, dass es am Einsatz von Maschinellem Lernen noch hapert.
Um das volle Potenzial der Maschinellen Lerntechnologie zu nutzen, müssen CIOs ihre Rolle als Transformationsleiter ausbauen,
sagt Georg Goller, Area Vice President Deutschland, ServiceNow. Das habe einen entscheidenden Einfluss darauf, wie Organisationen Geschäftsprozesse gestalten, Daten organisieren sowie Fachkräfte einstellen und ausbilden.
Mehr Informationen über die Studie gibt es > hier.
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.