Rund 70 Prozent der Mitarbeiter in Wirtschafts- und Non-Profit-Unternehmen nennen eine angemessene Tätigkeit, die sinnstiftend und abwechslungsreich ist, als wichtigstes Merkmal der Zufriedenheit im Beruf. An zweiter und dritter Stelle steht in Wirtschaftsunternehmen mit 60 Prozent die Vergütung, gefolgt von der Sicherheit des Arbeitsplatzes mit 52 Prozent. In sozialen und Gesundheitsberufen liegen die beiden Merkmale mit rund 50 Prozent gleichauf.
Wohlfühlfaktoren Arbeitsklima, Entscheidungsfreiraum und Führungsverhalten
Als weitere Zufriedenheitsindikatoren gelten das unmittelbare Betriebsklima (37 Prozent in der Wirtschaft, 44 Prozent im Non-Profit-Bereich) sowie Entscheidungsfreiräume bei der Arbeit (36 Prozent in Profit- und 44 Prozent in Non-Profit-Unternehmen). Jeder Dritte nennt das Führungsverhalten des Vorgesetzten als wichtigen Faktor für die eigene Zufriedenheit. Das zeigt eine Langzeitstudie am Schmalenbach Institut für Wirtschaftswissenschaften der Fachhochschule Köln. Rund 5.000 Mitarbeiter aus 30 mittelständischen deutschen Unternehmen des Profit- und Non-Profit-Bereichs wurden über einen Zeitraum von sieben Jahren befragt.
Häufigste Störfaktoren: Abteilungsegoismus und Angst vor Jobverlust
Auf die Frage nach Störfaktoren beklagt vor allem in den Wirtschaftsunternehmen knapp die Hälfte der Beschäftigten (48 Prozent) einen „Abteilungsegoismus“, der die abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit erschwert. in der freien Wirtschaft haben 34 Prozent der Mitarbeiter große Angst vor Jobverlust. Im Non-Profit-Bereich sind es mit 41 Prozent überraschenderweise sogar noch mehr.
Mehr als jeder Vierte kann sich nicht mit seinem Unternehmen identifizieren
In beiden Befragtengruppen gab fast jeder Dritte an, dass viele sich mit dem eigenen Unternehmen nicht identifizieren können (28 Prozent in der Wirtschaft und 29 Prozent in Non-Profit-Unternehmen). 38 Prozent der Mitarbeiter in der Wirtschaft und 30 Prozent im Non-Profit-Bereich nehmen Distanz und Misstrauen gegenüber der Geschäftsführung wahr. Das deutet, so die Studie, darauf hin, dass das Management Mitarbeiternähe vermissen lässt. Als Störfaktoren bei der eigenen Arbeit werden in Wirtschaftsunternehmen von rund einem Drittel der Beschäftigten Arbeits- und Termindruck sowie die Arbeitsbelastung problematisiert. Hinzu kommen Störungen bei der Arbeit, fehlende Informationen sowie umständliche Arbeitsprozesse, die als verbesserungswürdig erachtet werden.
Drei Viertel der Mitarbeiter würden noch einmal bei ihrem Arbeitgeber anfangen
Die Studie zeigt außerdem, dass über die Jahre hinweg insgesamt 75 Prozent aller Beschäftigten auf jeden Fall oder mit hoher Wahrscheinlichkeit noch einmal eine Tätigkeit beim derzeitigen Arbeitgeber anstreben würden. Sechs Prozent der Mitarbeiter in Wirtschaftsunternehmen und elf Prozent in sozial-karitativen Unternehmen sind jedoch so unzufrieden, dass sie nicht noch einmal beim derzeitigen Arbeitgeber anfangen würden.
An der Studie nahmen im Schnitt rund 70 Prozent der Mitarbeiter pro Unternehmen teil. Befragt wurden vor allem Fachkräfte in kaufmännischen und technischen Berufen der mittelständischen Wirtschaft sowie aus dem Sozial- und Gesundheitswesen.
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