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Handwerker fehlen am häufigsten

Ein Handwerker bearbeitet ein heißes Eisen
Auf dem Arbeitsmarkt besonders begehrt, weil selten: gut qualifizierte Handwerker. Foto: Dirk Hoenes/Pixabay

In Deutschland geben 21 Prozent der rund 1.000 befragten Unternehmen an, handwerklich qualifizierte Mitarbeiter nur selten zu finden. Das ergibt die aktuelle Auflage der jährlichen Talent-Shortage-Studie des Personaldienstleisters Manpower-Group. In Gesamteuropa, im Mittleren Osten und in Afrika (EMEA-Region) geben 17 Prozent der Unternehmen an, Handwerker zu suchen. Auch global betrachtet sind Handwerker mit 13 Prozent die am häufigsten vergeblich gesuchten Fachkräfte.

Gründe sehen die Studienmacher in den veränderten Bildungspräferenzen der jungen Generationen: „Das liegt unter anderem an der Akademisierung unserer Arbeitswelt. So haben in Europa bereits 40,7 Prozent der 30-bis 34-Jährigen einen Hochschulabschluss“, lässt sich Manpower-Group-Chefin Angela Olsen zitieren.

Engpässe weltweit – aber regional unterschiedlich

Unternehmen beklagen sich aber nicht nur über die schwierige Situation bei Handwerkern, sondern zunehmend auch bei anderen Fachkräften. Von den 44.000 befragten Unternehmen auf der ganzen Welt leiden 54 Prozent unter Fachkräftemangel. In Deutschland sind mit 64 Prozent fast zwei Drittel der erfassten Firmen betroffen, 2010 waren es gerade einmal 29 Prozent. In der ganzen EMEA-Region stieg die Zahl der betroffenen Unternehmen um zehn Prozentpunkte auf 53 Prozent.

In Europa sind besonders Arbeitgeber in osteuropäischen Länder betroffen, die eine hohe Abwanderung verzeichnen. Das sind vor allem Rumänien, Griechenland, Kroatien und Ungarn. Profiteure sind die Zielländer von Einwanderern wie Irland, Norwegen und Großbritannien. Bei letzerem bleibt abzuwarten, wie sich der am 31. Januar vollzogene Brexit auf die Zuwanderung von Qualifizierten auswirkt.

Die am schwersten zu besetzenden Stellen in Deutschland

Arbeitgeber in Deutschland tun sich – nach den Handwerkern – vor allem schwer damit, Stellen mit IT-Fachleuten und Ingenieuren zu besetzen. Unter den zehn meistgesuchten Berufen folgen Techniker, Mitarbeiter in Transport und Logistik (beispielsweise Fahrer), Manager und Führungskräfte, Vertriebler und Marketing-Mitarbeiter, Buchhalter, Office-Manager und Mitarbeiter im Gesundheitswesen.


Die Talent-Shortage-Studie 2019 wurde im Auftrag der Manpower-Group vom Marktforschungsinstitut  Infocorp durchgeführt. Das Whitepaper und weitere Informationen zur Studie finden Sie › hier.