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Studie: Hybrides Arbeiten ist nicht alles

Derzeit feilen Unternehmen noch an den besten Lösungen für hybride, flexible Arbeitsmodelle. Nicht vernachlässigt werden sollte hierbei auch der Wunsch vieler Mitarbeitenden nach mehr Freizeit. Das zeigt die europaweite Studie „State of Hybrid Work 2022“ von Owl Labs, einem Anbieter von Videokonferenzkameras. Für die Untersuchung, die aktuelle Trends zu hybridem Arbeiten unter die Lupe genommen hat, wurden in Deutschland 2.000 Vollzeit-Angestellte mit bürobasierten Tätigkeiten befragt.

Hybrides Arbeiten – Männer wollen etwas mehr Zeit im Büro

Wenn die Studienteilnehmenden aus Deutschland frei entscheiden könnten, würden sie etwa die Hälfte ihrer Arbeitszeit im Büro (2,6 Tage) und im Homeoffice (2,4 Tage) verbringen. Dabei bevorzugen Männer das Firmenoffice etwas mehr: Sie würden gern 2,8 Tage dort und 2,2 Tage zu Hause arbeiten, während sich bei Frauen die gewünschte Zeit mit je 2,5 Tagen im Unternehmen und am häuslichen Arbeitsplatz die Waage hält. Ein möglicher Grund dafür ist, dass Frauen immer noch mehr Sorgearbeit leisten und diese mit mehr Homeoffice besser bewältigen können.

Vier-Tage-Woche für fast jeden zweiten Angestellten attraktiv

Hoch in der Gunst der Beschäftigten steht nicht nur die Wahl des Arbeitsortes, sondern auch mehr freie Zeit. Gefragt danach, welche Unternehmen sie als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer besonders attraktiv finden, nannte fast die Hälfte (45 Prozent) Arbeitgeber, die eine Vier-Tage-Woche bieten. Flexible Arbeitszeiten sind für 38 Prozent relevant. Auf Platz drei rangiert mit je 28 Prozent neben der flexiblen Wahl des Arbeitsorts auch die Möglichkeit zu unbegrenztem Urlaub.

Frauen sind flexible Arbeitszeiten wichtiger als Männern

Wie bereits hinsichtlich des bevorzugten Arbeitsorts bringt die Studie auch in Bezug auf die gewünschte zeitliche Flexibilität geschlechtsspezifische Unterschiede zutage: Während etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent) der männlichen Befragten beim derzeitigen Unternehmen bleiben würden, wenn dieses flexible Arbeitszeiten anbietet, gaben dies immerhin 42 Prozent der Frauen an – was die oben genannte Tendenz zu bestätigen scheint, dass sie damit häusliche und erzieherische Aufgaben besser unter einen Hut bekommen.

Mehrheit wäre für mehr Freizeit bereit für Lohnkürzung

Der Wunsch nach Flexibilität und mehr Freizeit ist so groß, dass viele Mitarbeitende dafür weniger Gehalt in Kauf nehmen würden. Laut der Studie wäre für 80 Prozent der Befragten hierzulande eine Lohnkürzung in Ordnung, wenn sie dafür eine Vier-Tage-Woche hätten. Zehn Prozent wären bereit, auf bis zu 400 Euro ihres Nettoeinkommens zu verzichten. Um örtlich und zeitlich flexibler arbeiten zu können, würden gut zwei Drittel (69 Prozent) weniger Gehalt akzeptieren und für unbegrenzte Urlaubstage wären sogar acht von zehn Angestellte (79 Prozent) damit einverstanden, auf einen Teil ihrer Bezahlung verzichten.

Die komplette Studie ist hier abrufbar.


Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.