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Talente fordern hohes Umweltbewusstsein von Arbeitgebern

Das Umweltbewusstsein deutscher Arbeitgeber ist gesunken. Das ergibt die aktuellen Studie Job-Faktor Klima 2.0, für die die Königsteiner Gruppe deutschlandweit 1.000 Beschäftigte befragt hat. In der Studie vergleicht das Unternehmen die Ergebnisse einer aktuellen Befragung aus dem Jahr 2022 mit denen einer früheren Befragung aus dem Jahr 2020 kurz vor der Pandemie.

Nur rund ein Fünftel der befragten Beschäftigten in Unternehmen (22 Prozent) gibt an, dass Nachhaltigkeitsthemen in ihrem Unternehmen eine große Rolle spielen. Zwei Jahre zuvor hatte das noch ein knappes Drittel der Befragten gesagt. Demgegenüber stieg der Anteil derer, die ihrem Unternehmen derzeit vorwerfen, das Umweltbewusstsein spiele dort gar keine Rolle, von 13 Prozent auf 28 Prozent.

Unter den Befragten wünscht sich eine deutliche Mehrheit ein hohes Umweltbewusstsein ihrer Arbeitgeber. Sieben von zehn Befragten (71 Prozent) wünschen sich eine größere Bedeutung für dieses wichtige Zukunftsthema in ihren Unternehmen. Das sind 21 Prozent mehr als zu Beginn des Jahres 2020.

Umweltbewusstsein von Unternehmen ist bewerbungsrelevant

Dass das Umweltbewusstsein vieler Arbeitgeber während der Pandemie gelitten hat, könnte schwerwiegende Folgen für die Unternehmen haben. Denn für viele Talente ist das Umweltbewusstsein eines Arbeitgebers bewerbungsrelevant: Fast zwei Dritteln (65 Prozent) der Talente ist die ökologische Haltung eines Arbeitgebers wichtig, wenn sie auf Jobsuche sind. Von denjenigen, die das Umweltbewusstsein bei ihrer Arbeitgebersuche hoch priorisieren, sagen zudem mehr als die Hälfte (51 Prozent), dass es sich hierbei um eines der Top-3 der Attraktivitätsmerkmale eines Arbeitgebers handele.

Somit wünschen sich Kandidatinnen und Kandidaten, dass Arbeitgeber auf ihren Karriereseiten oder in ihren Stellenanzeigen mehr Stellung zu klimarelevanten Fragestellungen beziehen. Das äußern mit 59 Prozent im Jahr 2022 genauso viele Talente wie zwei Jahre zuvor.

Laut der Studie haben bereits viele Arbeitgeber die Bedeutung ihrer Haltung zu Klimathemen erkannt und zum Inhalt ihrer Employer-Brand gemacht. Doch Talenten geht das oft nicht weit genug. Unternehmen sollten daher noch nachbessern. 

Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das Portal Total Rewards sowie um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.