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Überstunden machen anfällig für Alkoholkonsum

Langzeitstudien zeigen, dass Menschen, die 49 bis 54 Stunden pro Woche arbeiten, um 13 Prozent eher ein risikoreiches Trinkverhalten annehmen. Das tritt ein, wenn Frauen 14 alkoholische Getränke pro Woche konsumieren. Bei Männern liegt dieser Wert bei 21 Getränken. Für die Neigung, wegen längerer Arbeitszeiten mehr Alkohol zu konsumieren, spielen jedoch weder das Geschlecht, das Herkunftsland noch die soziale Gruppe eine Rolle. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung des Finish Institute of Occupational Health hervor. Dafür wurden die Daten von mehr als 330.000 Personen in 64 Ländern analysiert.

Alkohol soll für Entspannung und Stressabbau sorgen

Laut Studienleiterin Marianna Virtanen lieferten bereits frühere Studien Hinweise darauf, dass lange Arbeitszeiten mit einem ungesunden Lebensstil, wenig körperlicher Bewegung und mehr Alkohol in Zusammenhang stehen könnten. Virtanen zufolge bietet der Alkohol in vielen Fällen eine Möglichkeit, sich zu entspannen. „Menschen mit zu langen Arbeitszeiten müssen mit ungesunden Angewohnheiten wie dem Trinken von Alkohol zurechtkommen. Die Symptome, die so bekämpft werden, sind oft Stress, Depressionen und Schlafstörungen“, so Virtanen.

Die Studie unterstützt die Empfehlungen der European Union Working Time Directive. Gemäß dieser Richtlinie haben Arbeitnehmer in der EU das Recht, nicht mehr als 48 Stunden pro Woche zu arbeiten. Viele Arbeitnehmer verbringen trotzdem mehr als 50 Stunden am Arbeitsplatz. Gründe dafür sind der Wunsch nach einer rascheren Beförderung oder die Verbesserung des Einkommens durch das Sammeln von Überstunden, so die Studie.

Die Ergebnisse der Studie stehen hier zur Verfügung.