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Nachgefragt: KI-Reifegrad und -Qualifizierung

Digitalisierungs- und KI-Symbole
Die Mehrheit der Mitarbeiter weltweit ist motiviert, sich KI-Wissen anzueignen.
Foto: © Weissblick-stock.adobe.com

Je höher der Reifegrad von Künstlicher Intelligenz in Unternehmen ist, umso positiver schätzen die Firmen den KI-Einsatz ein: 84,4 Prozent der Führungskräfte weltweit (in Deutschland 80 Prozent) aus Unternehmen mit einem hohen KI-Reifegrad geben an, dass sie einen direkten Nutzen aus ihren KI-Projekten ziehen. Bei Firmen, die sich in einem früheren Stadium der KI-Nutzung befinden, liegt dieser Wert dagegen nur bei 58,9 Prozent. Hierzulande fällt er mit 71 Prozent allerdings deutlich höher aus. Von den Mitarbeitern in Unternehmen mit einem hohen Reifegrad bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz sagen 46,2 Prozent (in Deutschland: 41,5 Prozent), dass ihnen KI eine sinnvollere Arbeit ermöglicht. Für die Studie im Auftrag von Microsoft wurden zwischen dem 12. und 30. März dieses Jahres rund 12 000 Fach- und Führungskräfte aus Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern aus 20 Ländern befragt.

Mehrheit der Unternehmen baut KI-Kompetenzen der eigenen Belegschaft auf

Derzeit besteht jedoch noch ein hoher Qualifizierungsbedarf in Sachen KI. Laut Studie wird sich der Bedarf an KI-Fachkräften in den nächsten sechs bis zehn Jahren verdoppeln. Viele Unternehmen begegnen der steigenden Nachfrage, indem sie ihre vorhandenen Mitarbeiter weiterbilden. Von den befragten Führungskräften in „reifen“ Unternehmen geben 93,8 Prozent der Führungskräfte an, dass sie aktiv Kompetenzen aufbauen oder dies planen. Als „reif“ gelten Firmen, die bereits damit angefangen haben, KI in die normalen Unternehmensprozesse zu integrieren.

Mitarbeiter in Deutschland etwas weniger für KI-Weiterbildung motiviert als im globalen Schnitt

Mit der zunehmenden Verbreitung von KI zeigt sich international die große Mehrheit der Arbeitnehmer (91,7 Prozent) hoch motiviert, KI-Qualifikationen zu erwerben oder zu vertiefen. Hier liegt der Anteil mit 75,8 Prozent in Deutschland allerdings unter dem weltweiten Durchschnitt. In Unternehmen mit hohem KI-Reifegrad geben 64,7 Prozent der Fachkräfte an, dass sie bereits an entsprechenden Qualifizierungsprogrammen teilnehmen, während es in anderen Unternehmen lediglich 37,7 Prozent sind. In Deutschland nimmt jeder zweite Mitarbeiter aus KI-affinen Unternehmen an Weiterbildungsmaßnahmen teil, in weniger reifen Organisationen liegt der Anteil nur bei 20,6 Prozent.

Die Studie zeigt, dass Unternehmen, die KI bereits einsetzen, besser aufgestellt sind, den neuen Herausforderungen zu begegnen. Sie ermöglichen durch Qualifikationen ein breiteres Skill-Set für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und konzentrieren sich darauf, wie Technologie Expertise und Kreativität ergänzen kann,

sagt Sabine Bendiek, Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.