Reiserisiken werden heute stärker wahrgenommen als in der Vergangenheit, inzwischen sind sich global fast drei Viertel der Unternehmen (72 Prozent) der Gefahren bewusst. 80 Prozent der Firmen haben 2015 aufgrund von Gesundheits- und Sicherheitsbedenken bereits Reiserouten geändert. Nichtsdestotrotz geben 44 Prozent der Unternehmen an, dass ihre Reisetätigkeit im letzten Jahr gestiegen ist. Für 2017 erwartet mehr als die Hälfte, dass Auslandsreisen noch weiter zunehmen. Das sind Ergebnisse der Studie „International Travel: Risks and Reality: The New Normal for Business“ von > Ipsos Mori. Befragt wurden 1119 Entscheidungsträger in 75 Ländern. Die Teilnehmer repräsentieren rund 500 000 mobile Mitarbeiter weltweit und sind in ihrem Unternehmen für Reiserisikominderung zuständig. Die repräsentative Online-Erhebung wurde vom 6. bis 26. Oktober 2016 durchgeführt.
Sicherheitsrisiken haben höhere Priorität als Gesundheitsrisiken
Bei den befragten Unternehmen überwiegen Bedenken wegen Sicherheitsrisiken gegenüber jenen aufgrund von gesundheitlichen Gefahren. Mit 71 Prozent gelten die größten Bedenken auf globaler Ebene möglichen Terrorattacken. An zweiter Stelle steht die Gefahr durch das Zika-Virus (49 Prozent), dicht gefolgt von Bedenken wegen ziviler Unruhen (46 Prozent). Bedenken gegenüber mangelnder Gesundheitsversorgung und Verkehrsunfällen fallen mit jeweils 15 Prozent wesentlich geringer aus. Die Studienteilnehmer ergreifen folgende Maßnahmen zur Risikominderung: 59 Prozent geben den Reiseplan an Familie und Freunde weiter, 54 Prozent führen Recherchen zu potenziellen Gefahren am Zielort durch, je 42 Prozent recherchieren notwendige Impfungen sowie Einstellungen, Kultur und Gewohnheiten der lokalen Bevölkerung und 36 Prozent schützen sich vor Insektenstichen.
Jedes zweite Unternehmen investiert in Reiserisikominderung
Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) gab an, dass ihre Unternehmen im vergangenen Jahr verstärkt in Reiserisikominderung investiert haben. 47 Prozent gehen davon aus, dass die Investitionen weiter zunehmen. An erster Stelle der Aktivitäten stand 2015 die Verstärkung der Maßnahmen zur Reisesicherheit; jedes zweite Unternehmen gab dies an. 45 Prozent aktualisierten ihre Reiserisikorichtlinie. 39 Prozent führten vorab Reiseinformationen per E-Mail ein. 32 Prozent implementierten ein Reisesicherheitstraining, 25 Prozent ein Programm zur Lokalisierung mobiler Mitarbeiter. 22 Prozent boten präventive Gesundheitsprogramme vor der Reise an. 20 Prozent investierten in Krisenkommunikationssysteme und 15 Prozent nutzten verstärkt mobilen Check-Ins.
Mitarbeiterschulung als größte Herausforderung
Als größte Herausforderungen bei der Risikominderung nennen 49 Prozent der Entscheidungsträger die Schulung von Mitarbeitern zu Reiserisiken. Für 47 Prozent stellt die Kommunikation während Krisen eine Herausforderung dar und für 42 Prozent die Lokalisierung von Reisenden. Weitere 37 Prozent nennen die Bestätigung, dass Mitarbeiter die Vorab-Reiseinformationen gelesen haben. Je 31 Prozent der Befragten halten die Einhaltung der Reiserisikorichtlinien und das Krisenmanagement für problematisch.
Weltkarte zeigt aktuelle Gesundheits- und Sicherheitsrisiken
Die Studie wurde begleitend zur Travel Risk Map 2017 durchgeführt. Diese Karte von International SOS und Control Risks bietet einen Überblick über die medizinischen Risiken und Reisesicherheitsrisiken in den einzelnen Ländern. Die Travel Risk Map ist > hier zu finden, auch in einer interaktiven Version.