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Unternehmen sehen sich immer mehr unter Zugzwang

Gefragt: die richtigen Strategien angesichts der demografischen Entwicklung.
Foto:© cirquedesprit/Fotolia.com
Gefragt: die richtigen Strategien angesichts der demografischen Entwicklung.
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Die Unternehmen in Deutschland bekommen den demografischen Wandel inzwischen deutlich zu spüren. Ein Drittel nimmt bereits Auswirkungen wahr und immer mehr Firmen leiden unter Personalnot. Entsprechend entwickeln immer mehr Betriebe Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Dabei rücken die vorhandenen Mitarbeiter stärker in den Fokus.

Jedes dritte Unternehmen (32 Prozent) hierzulande nimmt schon heute Auswirkungen des demografischen Wandels wahr – vor zwei Jahren waren es erst 27 Prozent. Dabei spielt die Unternehmensgröße eine Rolle: Bei einer Mitarbeiterzahl bis 5.000 ist es jedes dritte Unternehmen (34 Prozent), bei mehr als 20.000 Beschäftigten geben dies hingegen nur 13 Prozent der Firmen an.

Jedes zweite Unternehmen klagt über Fach- und Führungskräftemangel

In drei Viertel der Unternehmen sind bereits demografiebedingte Änderungen in der Altersstruktur der Belegschaft sichtbar; 2013 war dies erst bei zwei Dritteln der Fall. Über die Hälfte (52 Prozent) klagt aktuell über Fach- und Führungskräftemangel. Während vor zwei Jahren noch 55 Prozent der Arbeitgeber erst in den nächsten zehn Jahren Probleme bei der Personalrekrutierung erwarteten, sind es jetzt nur noch 45 Prozent. Das zeigt die aktuelle Demografiestudie von Towers Watson, für die nach 2011 und 2013 zum dritten Mal 170 Unternehmen in Deutschland befragt worden sind.

Strategische Maßnahmen angesichts des Wandels rücken stärker auf den Plan

Mittlerweile halten 81 Prozent der Unternehmen die strategische Bewältigung des demografischen Wandels für erfolgskritisch, das sind elf Prozent mehr als bei der letzten Erhebung. Fast die Hälfte der Unternehmen (45 Prozent) entwickelt derzeit Maßnahmen gegen den demografischen Wandel oder setzt diese bereits um. Das sind 15 Prozent mehr als 2011 und zwölf Prozent mehr als 2013.

Das Demografiemanagement ist in den Unternehmen angekommen,

kommentiert Helmuth L. Uder, Leiter des Beratungssegments Talent & Rewards bei Towers Watson, die Studienergebnisse. Das sei ein deutlicher Fortschritt der vergangenen Jahre. Jeweils über 60 Prozent der befragten Unternehmen sind bei HR-Maßnahmen wie betrieblicher Altersvorsorge, Personalentwicklung, Vergütungs- und Talent Management hinsichtlich demografischer Herausforderungen bereits gut aufgestellt. 46 Prozent der Firmen sehen die Umsetzung des Wissensmanagements als wirkungsvolle künftige Maßnahmen gegen den Arbeitskräftemangel, 42 Prozent nennen die altersgerechte Arbeitsplatzgestaltung.

Altersgerechte Arbeitsplätze und Anpassung der BAV werden wichtiger

Für 69 Prozent der Unternehmen, neun Prozent weniger als vor zwei Jahren, stehen Recruiting und Employer Branding ganz oben auf der Agenda, um den demografischen Wandel zu bewältigen. Im Vergleich zu 2013 rückt nun jedoch die bestehende Belegschaft stärker in den Mittelpunkt. Dabei stehen altersgerechte Arbeitsplätze mit elf Prozent mehr Nennungen an der Spitze der Maßnahmen, gefolgt von Anpassungen der betrieblichen Altersvorsorge mit einem Zuwachs von sieben Prozent. Das betriebliche Gesundheitsmanagement beleibt wie schon 2013 für zwei Drittel der Firmen eine der wichtigsten Maßnahmen im Demografiemanagement.

Weitere Informationen unter:
www.towerswatson.com/de