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Was Mitarbeiter belastet

Kaum zu bewältigen - besonders die tägliche Fülle an Informationen belastet Mitarbeiter.
Foto: © peshkov/Fotolia.de
Kaum zu bewältigen – besonders die tägliche Fülle an Informationen belastet Mitarbeiter.
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Seit Ende 2013 schreibt das Arbeitsschutzgesetz vor, dass Unternehmen psychische Belastungen am Arbeitsplatz im Rahmen von Gefährdungsanalysen explizit beurteilen müssen. Die „Gefährdungsbarometer-Studie 2017“ des > EO Instituts hat nun Arbeitnehmer befragt und dafür psychische Belastungsfaktoren gemäß der Leitlinie der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA 2014) bei Büroarbeitsplätzen erfasst. Für die Studie wurden 301 Arbeitnehmer aus Deutschland befragt, davon 15 Prozent Führungskräfte.

Kritisch: Informationsflut, wenig Einarbeitung und Zeitdruck

Kritische Belastungsfaktoren bei der Arbeit, die zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen können, sind laut Befragung vor allem hohe Informationsmengen, fehlende Möglichkeiten zum störungsfreien Arbeiten und eine hohe Arbeitsintensität. 61 Prozent der deutschen Angestellten erleben eine Informationsflut. 56 Prozent sagen, dass sie in neue Aufgaben/Prozesse nicht genügend eingewiesen oder eingearbeitet werden. 54 Prozent können bei Bedarf nicht ungestört und ohne Unterbrechungen arbeiten.48 Prozent arbeiten ständig unter Zeitdruck und 47 Prozent fehlen oft Informationen, die für ihre Tätigkeit wichtig sind.

Soziale Beziehungen als förderliche Ressource

Die Studie hat auch die Faktoren erfragt, die einen förderlichen Einfluss auf die Gesundheit haben. Danach stellen für die meisten Mitarbeiter vor allem soziale Beziehungen zu Kollegen und Vorgesetzten sowie  Aufgabenvielfalt und das Einhalten von Pausenzeiten eine Ressource dar. Die Befragungsergebnisse zeigen, dass es hier bei der Mehrheit der Befragten gar nicht so schlecht aussieht: 92 Prozent erhalten bei Bedarf Unterstützung von Kollegen. 87 Prozent geben an, dass sie ein gutes Arbeitsklima haben, ebenso viele sagen, dass ihre Arbeitsaufgaben abwechslungsreich sind. 82 Prozent können die Pausenzeiten einhalten. 80 Prozent vertrauen ihrem direkten Vorgesetzten.

Vorgesetzte spielen eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Arbeitsfähigkeit

Wenn es um den direkten Zusammenhang zwischen Belastungsfaktoren und subjektiver Arbeitsfähigkeit geht, zeigt sich, dass negative Effekte vor allem durch häufige Streitigkeiten und Konflikte unter Kollegen, fehlende Informationen und geringen Entscheidungsspielraum entstehen. Besonders positiv wirken sich hingegen Anerkennung durch und Vertrauen in den direkten Vorgesetzten aus.