Die schwächelnde Konjunktur im Euroraum, die Ukraine-Krise und laut IW auch der Mindestlohn und die unklare Energiepolitik haben bei der deutschen Wirtschaft ihre Spuren hinterlassen. Nur noch sieben der befragten 48 Verbände schätzen die aktuelle wirtschaftliche Lage besser ein als vor einem Jahr; 20 sehen eine eingetrübte Stimmung. Ein Jahr zuvor berichteten dagegen noch 26 Verbände von einer guten Wirtschaftslage, lediglich sieben zeigten sich skeptisch.
Drei Viertel der Verbände rechnen mit stabilem Arbeitsmarkt
Dennoch erwarten 23 der 48 befragten Verbände für 2015, dass ihre Mitgliedsfirmen eine höhere Produktion erzielen werden als im Jahr 2014 – nur vier rechnen mit einem Rückgang. Der verhaltene Optimismus schlägt sich auch in den Investitionsplänen nieder. Die Mehrheit der Branchen geht von konstanten Investitionen aus, 15 Verbände sind in Sachen Neuanschaffungen für 2015 zuversichtlich und nur sechs skeptisch. Auch die Zeichen für den Arbeitsmarkt stehen vornehmlich auf Stabilität: Insgesamt 36 Verbände gehen von gleich bleibender oder steigender Beschäftigung aus; zwölf Verbände rechnen mit weniger Arbeitsplätzen.
Maschinen- und Anlagenbau sowie Bauindustrie am zuversichtlichsten
Einige Branchen blicken durchaus positiv in das neue Jahr. Die Maschinen- und Anlagenbauer erwarten Impulse aus dem Ausland, weil die „beiden größten Exportmärkte China und die USA bereits wieder mehr Maschinen und Anlagen aus deutscher Fertigung“ kaufen. Die Bauindustrie wiederum setzt darauf, dass die Umsatzentwicklung im Wohnungsbau insgesamt ein hohes Niveau halten wird.
„Noch sind viele Auftragsbücher gefüllt. Doch die Unternehmen sehen zunehmend die Risiken, die aus der internationalen und nationalen Politik resultieren“, fasst IW-Direktor Michael Hüther die Befragungsergebnisse zusammen.
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