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Worunter Führungskräfte durch häufige Überstunden leiden

Eine Untersuchung des Instituts für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) fand heraus, dass von den 2.200 befragten Beschäftigten mit Führungsverantwortung 60 Prozent regelmäßig Überstunden machen, um mit der hohen Arbeitsbelastung standhalten zu können. Bei den Beschäftigten ohne Führungsverantwortung waren es 30 Prozent, die eine ähnlich hohe Belastung spüren.

Die Studienautoren sehen einen Zusammenhang zwischen den Überstunden und kognitiven Stresssymptomen. Beschäftigte, die oft oder immer mehr arbeiten als vorgesehen, fühlen eine höhere Belastung durch solche Symptome. Konkret leiden sie unter Konzentrationsproblemen, Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen, Erinnerungslücken und Problemen, klar zu denken.

Auch Zeitmangel löst kognitiven Stress aus

Genauso löst laut IFBG Zeitdruck die gleichen Symptome aus – je höher der Zeitdruck, desto mehr kognitiver Stress. Außerdem sinkt die Arbeitszufriedenheit mit steigendem Zeitmangel. „Auch wenn nicht ganz ausgeschlossen werden kann, dass die oben genannten Zusammenhänge auf weitere Gründe zurückzuführen sind, verdeutlichen unsere Ergebnisse, dass das richtige Maß an quantitativen Anforderungen bei der Arbeit sehr bedeutsam ist. Im Übrigen können auch zu wenig quantitative Anforderungen bei der Arbeit ein Problem darstellen“, so Studienautorin Laura Hüning.

Als Tipps für Beschäftigte und Führungskräfte listet die IFBG auf:

  • to-do-Listen führen und nach Tagespriorität abarbeiten
  • Aufgaben, die innerhalb von zwei Minuten erledigt werden können, sofort umsetzen
  • Mit Kolleginnen und Kollegen im ständigen Austausch sein, um von den Erfahrungen zu profitieren und ggf. um Unterstützung zu bitten
  • „Freeblocks“ einrichten, in die bewusst keine Termine gelegt werden, um Aufgaben ohne Unterbrechung abarbeiten zu können
  • einen klaren Zeitrahmen für Aufgaben festsetzen bzw. von Delegierenden einfordern
  • Pausen fest einplanen
  • ab und zu das E-Mail-Postfach geschlossen halten und das Handy in den Flugmodus schalten; so lässt sich eine Aufgabe konzentriert bearbeiten.
  • Termine und Aufgaben so legen, dass das eigene Leistungsvermögen berücksichtigt wird. Häufig empfiehlt es sich, morgens eher inhaltlich zu arbeiten und nach der Mittagspause Organisatorisches zu erledigen.
  • ein Auslastungsbarometer auf Teamebene einführen, wodurch die Auslastung aller Teammitglieder ersichtlich wird; so können Ressourcen besser geplant und Überlastungen vermieden werden.
  • Wohlfühlcards in Teams entwickeln, ausdrucken und in den Büros aufhängen; diese fassen die für jedes Teammitglied bevorzugten Kommunikationswege, Zeiten der Erreichbarkeit und Aufgabenfelder zusammen.
  • Führungskräfteschulungen zum Thema „Gesund führen“