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Zehn Tipps für gesundes hybrides Führen

Remote Work hat nicht nur positive Effekte, sondern kann sich auch negativ auf das Befinden und die Leistung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auswirken. Führungskräfte haben einen entscheidenden Einfluss darauf, dass es der Belegschaft auch beim hybriden Arbeiten gut geht. Mit diesem Thema beschäftigte sich das Webinar „Gesunde Führung für die hybride Arbeitswelt – wie HR und Führungskräfte die Belegschaft mitnehmen kann“ von der Techniker Krankenkasse (TK) und der Personalwirtschaft.

Nadja Schneider, Wirtschaftspsychologin und Trainerin bei der Info GmbH, betonte dabei: „Mit Hilfe des Führungsverhaltens können Beziehung und Vertrauen über Distanz aufgebaut werden.“ Sie stellte Tipps zusammen, wie hybrides Führen die Gesundheit der Beschäftigten stärken kann. 

Zehn Praxistipps für gesundes hybrides Führen

  1. Arbeitsorganisation klären: Als Führungskraft sollten Sie sich fragen, wer von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter persönlich oder emotional mit dem Homeoffice zurechtkommt und wie Sie jeden einzelnen beim Strukturieren der Arbeit unterstützen können.
  2. Routinen festlegen: Das Schaffen von Strukturen gibt Halt. Besprechen Sie mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu bestimmten Zeiten, in regelmäßigen Meetings, die Inhalte und Themen der Arbeit.
  3. Eigenverantwortung fördern: HR-Experten und Führungskräfte dürfen ihr Team einbeziehen und nach Ideen, wie die Zusammenarbeit verbessert werden kann, fragen. Vorgesetzte sollten offen mit der Belegschaft besprechen, was diese von ihnen braucht, aber auch umgekehrt besprechen, was die Führungskraft für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit benötigt.
  4. Ergebnisse schriftlich festhalten: Gerade im Virtuellen wird viel geredet, und vieles verpufft. Daher sollten Ergebnisse und Ideen schriftlich fixiert werden. Im virtuellen Raum bieten sich dafür Tools wie digitale Kanban-Boards an.
  5. Hybride Meetings gestalten: Eine angeschaltete Kamera ist ein Muss, um auch Mimik und Gestik des Gegenübers wahrzunehmen. Auch Interaktion kann helfen, Teams einzubeziehen. Werkzeuge, die dabei helfen, sind Umfragen, beispielsweise über Mentimeter, und Gruppenarbeiten in Break-out-Sessions.
  6. Präsenz zeigen: Führungskräfte müssen auch in einer virtuellen Arbeitswelt präsent bleiben. Dazu sollten Sie sich überlegen, wie Sie wirken möchten, Ihre Videoübertragung optimieren und Ihren Hintergrund einstellen sowie eine passende Bekleidung auswählen. Nicht zu vergessen sind ein ungestörter Raum sowie eine angemessene Beleuchtung während der Meetings.
  7. Spaß ermöglichen: Schaffen Sie Räume für ungezwungene Unterhaltungen und Austausch. Durch virtuelle Kaffeepausen, Elternrunden oder Teammeetings in Zweiergrüppchen entsteht Nähe.
  8. Empathisch sein: Um im virtuellen Raum eine Beziehung aufzubauen, braucht es einfühlsames Verhalten. Sie sollten feste Zeiten, etwa morgendliche Dailies, einplanen, bei denen nicht über Arbeit, sondern nur über Persönliches geredet wird. Wer sich Privates nicht gut merken kann, kann einen Beziehungsplan erstellen, in dem persönliche Details notiert werden.
  9. Feedback geben und Konflikte lösen: Führungskräfte sollten auch im Alltag loben, kleine Leistungen anerkennen und wertschätzen sowie bei Konflikten mit den Parteien ins Gespräch kommen.
  10. Gefühle fassbar machen: Die aktuelle Weltlage ist geprägt von enormer Unsicherheit (VUCA). Emotionen, Ängste, aber auch nicht erfüllte Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten Führungskräfte wahrnehmen. Es lohnt sich, hinzuhören, über psychische Wirkmechanismen aufzuklären und gemeinsam Lösungen zu finden.

Quintessenz des Webinars: Auch wenn das virtuelle Führen die Verantwortlichen herausfordert, kann es mit einfachen Strategien gelingen, trotz sozialer Distanzierung eine Beziehung und Vertrauen aufzubauen und das Menschliche zu erhalten. Dies wirkt sich letztendlich auch positiv auf die Gesundheit der Belegschaft aus.

Einen Rückblick auf das Webinar sowie einen Videomitschnitt finden Sie auf unserem Schwesterportal Personalwirtschaft.de.

Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.