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Mehr neue Ausbildungsverträge, doch nur von Männern

Zwei männliche Auszubildende und Ausbilder in Industrieunternehmen
Neben dem Handel ist die Industrie die Branche, in der der Anstieg der neuen Ausbildungsverträge 2018 am höchsten war.
Foto: © industrieblick/StockAdobe

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Ende 2018 befanden sich insgesamt 1,3 Millionen Personen in einer dualen Berufsausbildung mit einem Zuwachs von 0,2 Prozent geringfügig mehr als 2018, als erstmals seit 2008 wieder ein Anstieg zu verzeichnen war. Einen neuen Ausbildungsvertrag abgeschlossen haben letztes Jahr 519 700 junge Menschen. Nach vorläufigen Ergebnissen von > Destatis waren das 4000 Verträge oder 0,8 Prozent mehr als 2017. Dieser Anstieg wurde jedoch allein von männlichen Auszubildenden getragen: Mit ihnen schlossen die Unternehmen 7400 mehr Ausbildungsverträge ab, das entspricht einem Zuwachs um 2,3 Prozent. Demgegenüber steht ein Rückgang der Frauen, die den Weg der dualen Berufsausbildung wählten: Destatis verzeichnete im letzten Jahr 3400 weniger neu abgeschlossene Verträge mit weiblichen Azubis – eine Abnahme um 1,8 Prozent im Vergleich zu 2017. Dieser Trend ist nicht neu, sondern eine Fortsetzung der Tendenz, die bereits zehn Jahre zuvor begann. Gegenüber 2008 ist die Zahl der von Frauen neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge um ein Viertel (25 Prozent) gesunken.

Industrie und Handel legen bei Ausbildung zu, Öffentlicher Dienst lässt nach

Den stärksten Zuwachs an neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen mit einem Plus von 4600 oder 1,5 Prozent gab es 2018 in Industrie und Handel, dem größten Ausbildungsbereich. Im Handwerk stieg die Zahl der Neuverträge nur minimal um 0,1 Prozent an. In allen anderen Sektoren Ausbildungsbereichen ging die Anzahl zurück. Am größten war der Rückgang mit Öffentlichen Dienst mit einem Minus von 2,7 sowie in der Landwirtschaft mit einer Abnahme von 1,8 Prozent.

Höchster Anstieg von Neuverträgen in Hessen, größter Rückgang im Saarland

Die Untersuchung nach Bundesländern ergibt kein einheitliches Bild. Die meisten neuen Ausbildungsverträge verzeichneten Unternehmen2018 in Hessen mit drei Prozent mehr, Berlin (plus 2,3 Prozent), Sachsen (Zunahme von 1,8 Prozent) und Brandenburg mit einem Zuwachs von 1,7 Prozent. Unverändert gegenüber 2017 blieb die Anzahl in Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Weniger Neuverträge im Vergleich zu 2017  verzeichneten Nordrhein-Westfahlen mit einem Rückgang von 0,4 Prozent, Niedersachsen mit einer Abnahme von 0,8 Prozent und das Saarland mit einem Minus von drei Prozent.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.