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Berufsorientierung für Flüchtlinge

Eine neue Initiative will Flüchtlingen den Einstieg in eine handwerkliche Ausbildung erleichtern.
Foto: © Daniel Ernst/Fotolia.de
Eine neue Initiative will Flüchtlingen den Einstieg in eine handwerkliche Ausbildung erleichtern.
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Bisherige Integrationserfahrungen haben gezeigt, dass junge Flüchtlinge eine gezielte Vorbereitung auf eine Ausbildung in Deutschland benötigen. Nun hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Programm „Berufsorientierung für Flüchtlinge – BOF“ gestartet. Damit sollen junge Flüchtlinge für eine Ausbildung im Handwerk motiviert und stufenweise fit gemacht werden.

Qualifizierung in drei Stufen

BOF ist die dritte Stufe der Qualifizierungsinitiative „Wege in Ausbildung für Flüchtlinge“, die das BMBF und die Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) in die Wege geleitet haben. Die erste Stufe ist ein Integrationskurs des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, in dem die jungen Flüchtlinge unter anderem auch Deutsch lernen. Die zweite Stufe ist die BA-Maßnahme „Perspektiven für junge Flüchtlinge im Handwerk – PerjuF-H“. Hier sammeln sie vier bis sechs Monate lang erste Erfahrungen in Berufsfeldern des Handwerks und erhalten einen umfassenden Einblick in das deutsche Ausbildungs- und Beschäftigungssystem. In der dritten Stufe nehmen die jungen Flüchtlinge am Programm „Berufsorientierung für Flüchtlinge – BOF“ teil.

Erprobung des Wunschberufs nach Neigungs- und Eignungstest

Während des Berufsorientierungsprogramms werden die Flüchtlinge 13 Wochen lang gezielt auf bis zu drei Ausbildungsberufe ihrer Wahl im Handwerk vorbereitet. Die Vorbereitung findet in Werkstätten überbetrieblicher Berufsbildungsstätten der Handwerksorganisationen (ÜBS) und in Betrieben vor Ort statt. Zunächst testen die jungen Flüchtlinge in Lehrwerkstätten, ob die ausgewählten Ausbildungsberufe tatsächlich ihrer persönlichen Eignung und Neigung entsprechen. Im Anschluss daran erproben sie sich in ihrem Wunschberuf im Betrieb. Während der gesamten Dauer wird ihnen Fachsprache vermittelt und jeder erhält eine intensive individuelle Begleitung.

Übernahme in Ausbildung geplant

Im Anschluss sollen alle Teilnehmer, die die Voraussetzungen erfüllen, in ein Ausbildungsverhältnis übernommen werden. Das Handwerk stellt dafür die notwendigen Ausbildungsplätze zur Verfügung. Das Programm ist zunächst auf 24 Monate angelegt. Ziel ist die Integration von bis zu 10.000 Flüchtlingen in eine Handwerks-Ausbildung.

Träger von überbetrieblichen Berufsbildungsstätten (ÜBS), die sich an dem Programm beteiligen möchten, können bis zum 20. Mai 2016 einen Förderantrag stellen. Die BOF-Förderrichtlinie ist am 20. April 2016 in Kraft getreten und gilt bis zum Ablauf des 31. Dezember 2018.

Weitere Informationen über das Berufsorientierungsprogramm gibt es > hier.