Mehr als 1.000 europäische HR-Verantwortliche hat die digitale Coaching-Plattform CoachHub im November 2020 befragt. Die HR Entscheider kamen aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien. Sie gehörten Branchen wie dem Einzelhandel, der Automobilindustrie, der Informationstechnologie, Finanzdienstleistungen und dem Gesundheitswesen an.
Neue Kernkompetenz: kollaborative Zusammenarbeit
Laut der Studie nennen 49 Prozent der befragten HR-Verantwortlichen „Kollaborative Zusammenarbeit“ als die wichtigste Kompetenz von Mitarbeitern, gefolgt von „Entscheidungen treffen“ und „Zeitmanagement“. „Resilienz“ hat gemäß der Befragung an Bedeutung verloren: War es noch vor der Corona-Krise aus Sicht von HR die wichtigste Kompetenz von Mitarbeitern, belegt sie nun nur noch Platz sieben. Rund ein Viertel der Befragten gibt sie als wichtige Eigenschaft von Mitarbeitern an.
Wichtigstes Ziel von HR: Wellbeing der Mitarbeiter fördern
HR-Experten suchen derzeit verstärkt nach Lösungen, um die remote arbeitenden Mitarbeiter in den Unternehmensalltag einzubinden und ihre Verbundenheit zum Unternehmen zu stärken. Dadurch versuchen sie, die Produktivität und ihr Engagement auf hohem Niveau zu halten und die Mitarbeiterzufriedenheit und Kreativität zu fördern.
Für HR-Entscheider steht in diesem Zusammenhang das Wohlbefinden der Mitarbeiter mit knapp 50 Prozent im Fokus ihres Handelns. Nur knapp jeder fünfte Befragte nennt Arbeitsleistung, etwa jeder sechste Produktivität als wichtigstes Ziel.
Um die Mitarbeiter auch währende der Krise und vermehrtem Homeoffice gut einzubinden, setzen vier von zehn Personalern auf persönliche Gespräche. Dieser personalisierte Ansatz wird als entscheidend betrachtet, da Mitarbeiter abhängig von ihrem Lebensalter und ihrer persönlichen Situation unterschiedliche Bedürfnisse haben. Diese können nur in persönlichen Gesprächen berücksichtigt werden.
Wichtigste Aufgabe von Führungskräften: Kultur der Offenheit fördern
Jeder zweite HR-Entscheider sieht die größte Aufgabe von Führungskräften darin, eine Kultur zu schaffen, die Mitarbeiter befähigt, neue Arbeitsweisen umzusetzen. Das ist eine schwierige Aufgabe, da die Mehrheit der Mitarbeiter nicht bereit zu sein scheint, Veränderungen zu akzeptieren.
Führungskräfte müssen ihre Mitarbeiter daher auf dem Veränderungsweg mitnehmen, sie einbinden und coachen, damit sie neue Perspektiven erkennen, Offenheit entwickeln und eine neue Kultur im Unternehmen entstehen kann. Eine weitere wichtige Führungsaufgabe ist, den Mitarbeitern psychische Sicherheit am Arbeitsplatz zu bieten.
Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.