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Deutsches Bildungssystem soll digital fit werden

Für jeden Schüler ein PC - noch ein seltenes Bild hierzulande. Eine Bildungsoffensive will das ändern. Foto: © Christian Schwier/Fotolia.de
Für jeden Schüler ein PC – noch ein seltenes Bild hierzulande. Eine Bildungsoffensive will das ändern. Foto: © Christian Schwier/Fotolia.de

Anlässlich der Vorstellung des Projekts sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka, Deutschland müsse bei der digitalen Bildung einen großen Sprung nach vorn machen.

Zu guter Bildung im 21. Jahrhundert gehören IT-Kenntnisse und der souveräne Umgang mit der Technik und den Risiken digitaler Kommunikation ebenso wie das Lernen mittels der vielen neuen Möglichkeiten digitaler Medien,

so Wanka.

Fünf Jahre für die Ausstattung der Schulen

Um die Schulen in Deutschland flächendeckend in die Lage zu versetzen, digitale Bildung zu vermitteln, hat das Ministerium den „DigitalPakt#D“ vorgeschlagen, für den Bund und Länder gemeinsam verantwortlich sein sollen. Über einen Zeitraum von fünf Jahren will das BMBF fünf Milliarden Euro bereitstellen, um die rund 40 000 Grundschulen, weiterführenden allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen in Deutschland mit digitaler Ausstattung wie Breitbandanbindung, W-LAN und Geräten zu versorgen. Im Gegenzug sollen sich die Länder verpflichten, die entsprechenden pädagogischen Konzepte, die Aus- und Fortbildung von Lehrern sowie gemeinsame technische Standards umzusetzen.

Kompetenzzentren, Schul-Cloud und offene Bildungsmaterialen

Die Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft sieht noch weitere Maßnahmen vor. Unter anderem fördert das BMBF derzeit eine Konzeptstudie für eine sogenannte „Schul-Cloud“, einen zentralen webbasierten Dienst, der teilnehmenden Schulen unter anderem Lern- und Arbeitsumgebungen sowie Lerninhalte bietet. Kommunen und Bildungsreinrichtungen werden mit bis zu zwanzig regionalen Kompetenzzentren dabei unterstützt, vor Ort Digitalisierungsstrategien für Bildung zu entwickeln, Erfahrungen auszutauschen und gute Praxis in die Breite zu tragen. Eine Informationsstelle für Open Educational Resources (OER) stellt Informationen bereit und fördert die Fort- und Weiterbildung von Multiplikatoren, um offene Bildungsmaterialien in allen Bildungsbereichen zu verankern. Die bereits gestartete Initiative Berufsbildung 4.0 unterstützt den digitalen Wandel in der beruflichen Bildung. Außerdem unterstützt das Ministerium Hochschulen dabei, Studiengänge zu modernisieren und Angebote für neue digitale Berufsbilder zu entwickeln. Um die Sichtbarkeit digitaler Bildung zu erhöhen, wird ein Bundespreis ausgelobt.

Ende der Kreidezeit?

Der Digitalverband Bitkom begrüßte die digitale Bildungsoffensive, Die analoge Kreidezeit in Deutschland gehe nun zu Ende, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Gleichzeitig gab er zu denken, fünf Jahre seien in der digitalen Welt eine lange Zeit und die Bundesrepublik habe gegenüber anderen Ländern bereits einen Rückstand aufzuholen.

Weitere Informationen über die digitale Bildungsoffensive des BMBF gibt es > hier.