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Neuer Rekord bei unbesetzten Lehrstellen

Mann im Anzug hält eine Tafel vor sich, auf der mit Kreide steht
Oft bleibt es bei der Bereitschaft der Betriebe auszubilden – jedes dritte Unternehmen konnte 2017 seine Lehrstellen nicht besetzen.
Foto: © HNFOTO/Fotolia.de

Die Zahl der Betriebe, die auf ihre ausgeschriebenen Lehrplätze überhaupt keine Bewerbung erhielten, stieg von 15 500 auf 17 000.

Insgesamt nahmen an der Online-Umfrage 10.335 Unternehmen teil. Fast jedes zehnte von ihnen stehe ohne Bewerber da, sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer zu den Ergebnissen: „Ich sehe darin eine gefährliche Entwicklung.“ Zwar sei es 2017 gelungen, trotz rückläufiger Schülerzahlen wieder mehr Ausbildungsverhältnisse zu schließen und mehr Studienabbrecher sowie Abiturienten für eine duale Ausbildung zu gewinnen. Trotzdem warnte er davor, dass Deutschland die Fachkräfte ausgingen.

Oft fehlen Schulkenntnisse und Leistungsbereitschaft

Auch die Betriebe, die noch Bewerbungen erhielten, hätten mit Problemen zu kämpfen. So seien manche Bewerber nicht für einen Ausbildungsplatz geeignet, weil ihnen Leistungsbereitschaft, Belastbarkeit oder Deutsch- und Mathekenntnisse fehlten. Darüber hinaus gingen zunehmend erfahrene Mitarbeiter aus der sogenannten Baby-Boomer-Generation in Rente: „Viele Personalabteilungen stellen sich auf die große Welle ab dem Jahr 2020 ein.“

Optimierungsbedarf bei Angeboten zur Berufs- und Studienorientierung

Ein weiterer Hemmschuh seien die unklaren Berufsvorstellungen vieler Schulabgänger. DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks plädiert daher dafür, schulische und außerschulische Angebote der Berufs- und Studienorientierung zu verbessern und weiter auszubauen: „Insbesondere die Gymnasien müssen die Gleichwertigkeit der akademischen und beruflichen Bildung herausstellen.“

Die Berufsschulen erfüllen indes die meisten Erwartungen der Ausbildungsbetriebe. Allerdings gibt es auch hier Optimierungspotenzial, etwa bei der Ausstattung sowie der Kommunikation zwischen Unternehmen und Berufsschule. Zudem werden dem DIHK zufolge wachsende Entfernungen ein immer größeres Problem.

Quelle: personalpraxis24.de