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Drei innovative Recruiting-Trends

Bei der Personalgewinnung der begehrten Potenzialträger wenden immer mehr Unternehmen innovative Recruitingmethoden und neue Bewerbungstechnologien an, wie die Personalberatung Robert Walters in einer Befragung unter 515 Kandidaten und Unternehmen herausfand. Angesagt sind Kandidaten-Sourcing, Evaluation, Talentförderung oder kollaborative Arbeitsmittel.

Im Gegenzug erwarten Bewerber auch verstärkt die Anwendung solcher Methoden durch Arbeitgeber, bei denen sie sich bewerben. Grund dafür ist die rasante Entwicklung der Digitalisierung. Trotzdem ist es für eine positive Candidate-Experience wichtig, dass Unternehmen das Menschliche im Recruitingprozess nicht zu kurz kommen lassen – viele Bewerber fühlen sich in Anbetracht des befürchteten Individualitätsverlusts durch den Einsatz künstlicher Intelligenz beim Einstellungsverfahren verunsichert. Die Technologien sollten also intelligent und an richtiger Stelle integriert werden. Robert Walters listet drei Trends auf:

1. Videobewerbungsgespräch

Für viele ist das Videobewerbungsgespräch das klassische Skype-Interview, das immerhin am meisten genutzt wird, wie 50 Prozent der befragten Bewerber und 45 Prozent der Unternehmen angaben. Es gibt allerdings auch eine neuere Variante: HR schickt dem Kandidaten eine Reihe Fragen zu, die er später per Video beantworten soll. Dieses Format hat den Vorteil, dass Personalverantwortliche das Kandidateninterview zeitversetzt angucken können und sich ein besseres Bild vom Kandidaten machen, bevor sie ihn zum persönlichen Gespräch – das weiterhin essenziell bleibt – einladen. Bislang nutzen 6 Prozent der befragten Unternehmen eine solche Art von Bewerbungsgespräch.

2. Prädiktives Recruiting und Gamification

HR nutzt prädiktive (vorhersehbare) Eignungs- und Persönlichkeitstests, die die Fähigkeiten der Bewerber beurteilen und mehr über ihre Persönlichkeit zeigen. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Kandidaten wurde bereits mit Online-Persönlichkeitstests konfrontiert.

Eine spielerische Testform „Gamification“ der Bewerberanalyse spiegelt die Entwicklung von Einstellungsverfahren wider, welche nicht mehr ausschließlich auf reiner Kandidatenevaluation beruhen. 15 Prozent der Unternehmen bauen solche Testformen in den Bewerbungsprozess ein.

3. Virtual Reality

Mit realistischen Arbeitssimulationen (Virtual Reality) sollen sich Bewerber besser in die neue Position hineindenken und die genauen Anforderungen und Tätigkeitsbereiche nachvollziehen können. Es hilft ihnen, schnellere Entscheidungen zu treffen. 61 Prozent würden an einer Arbeitssimulation gerne teilnehmen. Auch Unternehmen erkennen durch die Simulation besser, wie die Denk- und Handlungsweise der Bewerber ist und schließlich wer am ehesten zu der Position passt.