Deutsche Unternehmen suchen lernfähige und kommunikative Teammitglieder
Vielfalt und Diversität ist in vielen Unternehmen Thema: Fast jeder zweite Arbeitgeber (48 Prozent) in Deutschland erachtet dies als sehr wichtig bei Neueinstellungen von Mitarbeitenden. Dennoch, so das Ergebnis des internationalen Employer Branding Now Reports, achten Unternehmen aus anderen Ländern stärker auf Vielfalt (61 Prozent) als die deutschen Firmen.
Für die Studie hat das Beratungsunternehmen Universum weltweit mehr als 1.100 CEOs, Führungskräfte und Professionals aus dem HR- und Recruitingbereich befragt. Sie stammten aus 71 Ländern; 87 der Befragten kamen aus Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass deutsche Unternehmen mehr als ihre internationalen Konkurrenten auf Lernfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit neuer Mitarbeitender achten.
Schwierige Recruitingbedingungen
Ein weiteres Ergebnis der Befragung ist: Die Mehrheit der deutschen Unternehmen rechnet damit, dass der Personalbedarf in Zukunft gleich bleibt (41 Prozent) oder steigt (30 Prozent). Gleichzeitig erwartet rund ein Drittel aller deutschen Arbeitgeber (32 Prozent), dass es in den kommenden zwölf Monaten schwieriger werden wird, neue Mitarbeitende zu finden. Das liegt nicht nur an dem demografischem Wandel und der Fachkräfteknappheit, sondern auch an einem Jobboom, der derzeit in fast allen Branchen und Berufen zu spüren ist.
Employer Branding wird immer wichtiger
Unternehmen müssen sich umso mehr mit ihrer Arbeitgebermarke auseinandersetzen: Sie müssen sich zum einen als Arbeitgeber positionieren. Zum anderen müssen sie ihre Marke auch gezielt nach außen kommunizieren und dafür werben. Nur wenn Arbeitgeber wissen, wie sie von ihren derzeitigen Arbeitnehmenden gesehen werden, was potentielle Bewerbende wünschen und wohin sich das Unternehmen entwickeln soll, können sie ihre Arbeitgebermarke darauf ausrichten und die für sie wichtigen Zielgruppen ansprechen.
Im Bereich des Employer Brandings können studienbezogene Daten Unternehmen helfen, angemessene Entscheidungen zu treffen. Die Daten können beispielsweise Informationen zur Zielgruppe liefern und helfen, Faktoren zu identifizieren, die ein Unternehmen als Arbeitgeber attraktiver machen könnten.
Rund zwei Fünftel der deutschen Unternehmen (41 Prozent) gaben in der oben genannten Befragung an, sich in ihren Entscheidungen bereits auf Daten zu stützen. Die deutschen Arbeitgeber sind dennoch bislang weniger datenorientiert als der weltweite Durchschnitt. Weltweit trifft gut jedes zweite Unternehmen seine Entscheidungen auf Grundlage von Daten, so der Report.
Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.