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Fast vier von zehn Mitglieder (39 Prozent) von Unternehmensleitungen nennen die Digitalisierung als größte Herausforderungen in den kommenden drei Jahren. An zweiter und dritter Stelle stehen Cybersicherheit und Marktwachstum. Die Fortbildung von Führungskräften und die Weiterentwicklung von Führungstalenten ist in diesem Zusammenhang derzeit eine der Top-Prioritäten, wobei es vor allem auch um allgemeine Führungskompetenz geht.
Acht von zehn Managern finden Fortbildung wichtiger als zuvor
In Deutschland sehen 81 Prozent der Manager in der Fortbildung und Weiterentwicklung von Führungskräften eine Grundvoraussetzung, um die Unternehmensziele zu erreichen. Ebenso viele erachten dies aktuell als wichtiger denn je. Fast zwei Drittel (63 Prozent) der Führungskräfte halten Fortbildung und Weiterentwicklung für wesentlich bei der Bindung von Mitarbeitern. Gut jeder zweite Manager (54 Prozent) betrachtet sie als Schlüsselfaktor für Innovation und Wandel im Unternehmen. Das geht aus dem Corporate Learning Pulse Survey 2017 hervor. Für die im Auftrag der Financial Times und der IE Business School Corporate Learning Alliance durchgeführten Studie wurden rund 1000 Führungskräfte aus Unternehmen verschiedener Branchen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Skandinavien, Spanien, den Golf-Staaten, China und Japan befragt. Mehr als zehn Prozent der Teilnehmer kamen aus Deutschland.
Allgemeine Führungskompetenz an erster Stelle
Die Hauptschwerpunkte in Sachen Fortbildung der leitenden Mitarbeiter sind Führungskompetenz (69 Prozent), Geschäftskompetenz (67 Prozent), unternehmerisches Denken sowie Strategie und Planung (jeweils 63 Prozent). Gefragt nach den wichtigsten internen Ergebnissen, sie sich Führungskräfte hierzulande von Fortbildung erwarten, nannten 49 Prozent den Erwerb der Fähigkeit, ein Team zu leiten und zu managen. 47 Prozent nannten positive Auswirkungen auf den Unternehmenswandel, 44 Prozent ein erhöhtes Verständnis von der Strategie und Vision des Unternehmens. Die Verbesserung der Mitarbeitermotivation hat mit 37 Prozent laut Befragung die niedrigste Priorität.
Die meisten deutschen Manager bewerten Entwicklungsprogramme positiv
Den bisherigen Erfolg von Weiterbildungs- und Entwicklungsmaßnahmen von Führungskräften bewerten die deutschen Befragten insgesamt positiv: 83 Prozent gaben an, die Maßnahmen habe die Kenntnisse, Kompetenzen und das Selbstbewusstsein der Führungskräfte in Bezug auf das Geschäft gestärkt. Weitere 83 Prozent sagten, die Programme hätten die Fähigkeit der Führungskräften verbessert, effektiver zu arbeiten.
Kritikpunkte
Nicht immer aber wurden die Fortbildungs- und Weiterentwicklungsprogramme den Erwartungen gerecht. Zwar geben 60 Prozent der Befragten an, dass die Führungskräfte in ihrem Unternehmen glauben, vergangene Investitionen in die Fortbildung führender Mitarbeiter hätten Wertpotenzial freigesetzt. Doch diejenigen, die damit nicht übereinstimmen, sagen, die Führungskräfte glaubten, die Programme seien aufgrund von Mankos erfolglos geblieben. Dazu gehören das Unvermögen, den Erfolg oder die Ergebnisse solcher Programme zu erfassen (52 Prozent), die Unfähigkeit, sich auf die Bedürfnisse des Unternehmens einzustellen (36 Prozent) und mangelnde handfeste Auswirkungen auf Unternehmensebene (32 Prozent). Was künftige Fortbildungserfolge betrifft, sind die deutschen Manager dennoch eher optimistisch. 59 Prozent geben an, die Führungskräfte in ihrem Unternehmen seien der Ansicht, dass künftige Investitionen in diese Art von Programmen in ihrem Unternehmen Wertpotenzial freisetzen können.
Die Studie kann > hier auf Englisch abgerufen werden.