Gamification und Playful Business ist für die große Mehrheit der Führungskräfte ein Buch mit sieben Siegeln. Weniger als zehn Prozent von über 1.500 Befragten verbinden mit den Begriffen eine konkrete Vorstellung. Auch in der Anwendung überwiegt die Skepsis.
So gaben 41 Prozent des Management Reports vom Hernstein Institut an, dass Gamification für sie nicht in die derzeitige Unternehmenskultur passt. Unter dem Konzept versteht man die Anwendung von spieletypischen Elementen in spielfremden Kontexten. Ähnlich kritisch wird Playful Business gesehen, heißt es in dem Report weiter. Es beschreibt gemeinhin eine Managementmethode, die ein offenes Herangehen an Themen und eine spielerische Denkweise in den Mittelpunkt stellt.
Dennoch fänden diese Themen im Alltagsgeschäft bereits Anwendung, sagt Michaela Kreitmayer, Leiterin des Hernstein Instituts. Für die Mitarbeiterentwicklung sei es aber wichtig zu berücksichtigen, dass es rationale und emotionale Menschen gibt: „Da braucht es unterschiedliche Herangehensweisen, um jede und jeden zu gewinnen. Andernfalls entstehen vermeidbare Reibungsverluste.“
Gamification wird in Recruiting oder Learning nur wenig genutzt
69 Prozent der befragten Unternehmen nutzten kein einziges Gamification-Instrument wie etwa Challenges, Recruiting-Games für Auszubildende oder entsprechend gestaltete E-Learning-Tools. Lediglich ein kleiner einstelliger Prozentsatz setzt mehrere solcher Elemente umfassend ein. Etwas wagemutiger zeigten sich die Führungskräfte in puncto Playful Business. Jeweils rund 20 Prozent gaben beispielsweise an, manchmal humorvolle Mitarbeiteraktionen und kreative Freiräume zu fördern oder spielerische Gestaltungselemente wie Themenräume anzubieten.
David Schahinian arbeitet als freier Journalist und schreibt regelmäßig arbeitsrechtliche Urteilsbesprechungen, Interviews und Fachbeiträge für die Personalwirtschaft.