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Gehaltserwartungen von Studierenden

Was für ein Gehalt winkt nach dem akademischen Abschluss? Frauen erwarten weniger als Männer. 
Foto: © wojtek/Fotolia.de
Was für ein Gehalt winkt nach dem akademischen Abschluss? Frauen erwarten weniger als Männer.
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Die Studierenden hierzulande gehen davon aus, dass ihnen der erste feste Job nach der Uni durchschnittlich 39 465 Euro brutto im Jahr einbringen wird. Dass es immer noch einen Gender Pay Gap gibt, scheint sich derart in den Köpfen verankert zu haben, dass auch Studentinnen erwarten, gleich zu Anfang ihres Berufslebens schlechter bezahlt zu werden: Sie gehen davon aus, auf ihrer ersten Arbeitsstelle im Schnitt 36 431 Euro zu bekommen, während ihre männlichen Kommilitonen wesentlich optimistischer sind: Sie rechnen mit einem Einstiegsgehalt von 43 217 Euro – 18 Prozent mehr. Das sind Ergebnisse der Studienreihe „Fachkraft 2020“, die > Studitemps in Kooperation mit dem Department of Labour Economics der Maastricht University unter deutschen Studierenden durchgeführt hat. Befragt wurden 25 317 Männer und 23 183 Frauen.

Große Vergütungsspannbreite je nach akademischer Qualifizierung

Nicht überraschend ist, dass das erwartete Einstiegsgehalt proportional zu steigender akademischer Qualifizierung steigt. So gehen Bachelor-Absolventen von durchschnittlich 35 140 Euro und Master-Absolventen von 39 169 Euro aus. Wer ein Staatsexamen in der Tasche hat, rechnet mit 39 153 Euro beim Berufsstart. Absolventen mit einem Doktortitel veranschlagen mit 42 203 Euro die höchste Vergütung.

Juristen, Informatiker und Ingenieure erwarten die höchsten Einstiegsgehälter

Je nach Fachbereich gibt es bei den Gehaltserwartungen der befragten Studierenden erhebliche Abweichungen vom durchschnittlichen Einstiegsgehalt von 39 465 Euro. Die höchsten Erwartungen haben Juristen, sie wollen mit 49 763 Euro in den Job starten. Auch Absolventen der Mint-Fächer gehen zumeist von guten Verdienstchancen aus: Informatiker errechnen sich 44 363 Euro und Ingenieure erwarten 44 283 Euro. Ebenfalls recht optimistisch sind angehende Mediziner und Gesundheitswissenschaftler mit Gehaltsvorstellungen von 43 230 Euro. Es folgen Wirtschaftswissenschaftler mit 41 693 Euro, Mathematiker mit 40 638 Euro und Naturwissenschaftler mit 40 285 Euro.

Wirtschaftsfernere Hochschulabschlüsse bringen am wenigsten ein

Das Schlusslicht hinsichtlich der Gehaltserwartungen beim Berufsstart sind Theologen/Religionswissenschaftler, die lediglich von 26 790 Euro ausgehen. Ebenfalls deutlich unter dem Durchschnitt liegen die Gehaltsvorstellungen von Sprach- und Kulturwissenschaftlern (29 963 Euro), Sozial- und Geisteswissenschaftlern (30 251 Euro) sowie Erziehungswissenschaftlern (30 448 Euro).

Frauen rechnen eher mit Arbeitslosigkeit

Die Studienteilnehmer wurden auch danach befragt, wie sie die Wahrscheinlichkeit einschätzen, nach dem Studium keine Arbeit zu finden. Auch hier sehen sich Frauen prinzipiell benachteiligt: 32,4 Prozent der weiblichen Studierenden nehmen an, nach ihrem Studium nicht direkt in den Job einsteigen zu können. Von den befragten Männern sind lediglich 25,8 Prozent pessimistisch. Allgemein zeigt sich, dass die Befragten mit steigender Qualifizierungen (Bachelor, Master, Promotion) Arbeitslosigkeit als weniger wahrscheinlich ansehen. Wer das Staatsexamen anstrebt, hat besonders wenig Sorge, nach dem Hochschulabschluss zunächst ohne Job dazustehen.