Internationale Mobilität nimmt zu
Vor allem für die jüngeren Generationen wird Mobilität – international – im Beruf immer wichtiger, so das Ergebnis der Studie. In den vergangenen zehn Jahren sind im Durchschnitt jedes Jahr 180.000 Deutsche ins Ausland gezogen. Während sich etwa ein Drittel der Ausgewanderten dauerhaft im Ausland niederlässt, kehren zwei von drei Deutschen nach einer gewissen Zeit wieder in ihr Heimatland zurück. Allerdings lebten zwei Drittel dieser Personen bereits früher schon einmal im Ausland.
Trotz der zunehmenden Mobilität müssen deutsche Unternehmen nicht dauerhaft den Verlust von Arbeitskräften fürchten. Den Auswanderern stehen jährlich 129.000 Deutsche gegenüber, die in ihre Heimat zurückkehren. Sie bringen internationale Erfahrung mit, von der die Unternehmen profitieren.
Auswanderer erhoffen sich höheres Gehalt
Wer ins Ausland zieht, verspricht sich vor allem einen finanziellen Aufstieg oder einen anderen Lebensstil. Diese beiden Motive sind für die Mehrheit der Expatriates ausschlaggebend für ihren Auslandsaufenthalt. Während 58 Prozent der Befragten angeben, ausgewandert zu sein, um sich beruflich weiterzuentwickeln, folgen 29 Prozent ihrem Partner ins Ausland, der dort einen neuen Job annimmt. Den eigenen Lebensstil durch den Auslandsaufenthalt ändern möchte immerhin fast jeder zweite Befragte (46 Prozent). Etwa jeder dritte Befragte gibt Familie und Partnerschaft, jeder fünfte ein Studium als Grund für den Schritt ins Ausland an.
Wer im Ausland arbeitet, verdient im gleichen Beruf jeden Monat bei Vollzeittätigkeit netto rund 1.200 Euro mehr als in Deutschland – selbst dann, wenn man die Kaufkraftunterschiede zwischen Deutschland und den Zielländern herausrechnet.
Auswanderer gut ausgebildet
Oftmals gehen Arbeitnehmer ins Ausland, die bereits in Deutschland erfolgreich waren und den nächsten Karriereschritt planen. Viele Auswanderer sind überdurchschnittlich ausgebildet. Drei von vier Befragten haben einen Hochschulabschluss.
Unter den Auswanderern sind vor allem junge Menschen. Im Durchschnitt sind sie 36,6 Jahre alt und liegen damit rund zehn Jahre unter dem Alter der Gesamtbevölkerung.
Internationale Karrierestationen fördern die persönliche und berufliche Entwicklung von Berufstätigen. Öffentlich finanzierte Programme können Anreize für weitere Bevölkerungs- und Berufsgruppen geben, international mobil zu werden. Bisher ist die Beantragung von Fördermitteln aus diesen Programmen allerdings aufwendig. Zudem kennen viele Arbeitnehmer die Programme nicht und nutzen sie entsprechend kaum.
Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.