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Initiative „Zukunft durch Berufsausbildung“ setzt sich für Flüchtlinge ein

Mismatch am Ausbildungsmarkt, demografischer Wandel – vor diesen strukturellen Herausforderungen steht das duale Berufsbildungssystem schon seit Jahren. Die Situation verkompliziert sich durch den wachsenden Zustrom junger Flüchtlinge. Vor diesem Hintergrund hat die von der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP) und der ZukunftsAllianz Arbeit & Gesellschaft (ZAAG) im Jahr 2013 gegründete Initiative „Zukunft durch Berufsausbildung“ ihr Sechs-Punkte-Aktionsprogramm um die Zielgruppe von Jugendlichen aus Flüchtlingsfamilien und von unbegleiteten jugendlichen Flüchtlingen erweitert. Ziel ist es, das duale Ausbildungssystem strukturell weiterzuentwickeln und damit anpassungsfähig für die Zukunft zu gestalten.

Eine der zentralen Forderungen der Initiative „Zukunft durch Berufsausbildung“ lautet, die Berufsorientierungskompetenz und Ausbildungsmotivation aller Jugendlichen in der Schule breitflächig und deutlich zu verstärken. So müssten die Jugendlichen ihre Potenziale und Kompetenzen in der großen Bandbreite der Ausbildungsberufe entdecken; insbesondere lernschwache und traumatisierte kulturell wenig integrierte Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien müssten dabei individueller begleitet werden. Dies erfordere auch die Einbeziehung von Eltern und Lehrern in die Berufsorientierung.

Stärkung und Ausbau der Einstiegsqualifizierungen

Ein weiterer Punkt des Aktionsprogramms sieht die Stärkung und weiteren Ausbau der Einstiegsqualifizierung vor. So erwiesen sich EQ und EQ+ bei der Integration von jugendlichen Flüchtlingen und jungen Menschen mit bildungsfernem Hintergrund als besonders geeignete Maßnahmen einer betrieblichen Integrationspolitik. Dies setze allerdings eine Ausweitung der Förderung auf die Beschäftigung nach Ausbildungsabschluss, einen Bürokratieabbau bei der Beantragung und eine deutlich höhere Bereitschaft der Unternehmen, den Mehrwert dieser Maßnahme zur Fachkräftesicherung anzuerkennen, voraus.

Flexiblerer Umgang der Unternehmen mit Sprachkenntnissen

Darüber hinaus forderte die Initiative „Zukunft durch Berufsausbildung“ die deutschen Unternehmen auf, pragmatische und insbesondere sprachkenntnisneutrale Verfahren zu nutzen, um Azubis nach deren Potenzialen und Kompetenzen – statt defizitvermeidend – auszuwählen. Die Ausbilder müssten individuelle Lernprozessbegleiter und Ausbildungsnavigatoren werden. Der zunehmende Einsatz Auszubildender mit Migrationshintergrund aus Flüchtlingsfamilien erfordere zusätzliche interkulturelle Kompetenzen der Ausbilder und Unterstützung beim Überwinden von Sprachbarrieren. Eine um derartige Aspekte erweiterte assistierte Berufsausbildung müsse intensiver gefördert und ausgebaut werden.

Weitere Forderungen des Sechs-Punkte-Aktionsprogramms der Initiative „Zukunft durch Berufsausbildung“ sind der Aufbau eines gestuften und gleichzeitig durchlässigen Systems der dualen Ausbildung, die Einführung dualer Schulkonzepte sowie die Systematisierung der Kompetenzentwicklung und -anerkennung für beruflich Qualifizierte. Ausführliche Informationen hierzu sind im › hier veröffentlicht.