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In Deutschland haben sich zwei Drittel der Unternehmen (65 Prozent) noch nicht eingehend mit Künstlicher Intelligenz in der betrieblichen Bildung befasst. Für rund ein Fünftel (19,6 Prozent) ist das Thema bisher noch überhaupt nicht relevant. Knapp jede zehnte Firma (9, 1 Prozent) gibt an, dass sie KI-Tools mittelfristig (in maximal fünf Jahren) einsetzen will. 3,6 Prozent haben vor, die Technologie in spätestens einem Jahr zu nutzen, und eine Minderheit von 2,7 Prozent setzt die Technologie bereits ein. Das sind Ergebnisse der Studie „Künstliche Intelligenz in der betrieblichen Bildung“, eine Teilstudie der E-Learning-Benchmarking-Studie, die vom E-Learning-Journal durchgeführt wurde. Projektpartner war time4you, Kooperationspartner der Didacta Verband. Für die Studie wurden dieses Jahr über 850 Unternehmen aus der DACH-Region befragt.
ITK-Branche als Vorreiter beim KI-Einsatz
Die Studie zeigt, dass hinsichtlich des Einsatzes von KI in der betrieblichen Bildung je nach Branche zum Teil deutliche Unterschiede bestehen. In der Informations- und Kommunikationsbranche (ITK) ist KI bereits in 10,8 Prozent der Firmen verbreitet. Auch was die Planung für die kommenden fünf Jahre betrifft, gehört die ITK-Branche mit 16,2 Prozent zu den Vorreitern, zusammen mit dem Dienstleistungssektor (16,8 Prozent) und dem verarbeitenden Gewerbe (13,2 Prozent). Über alle Branchen hinweg planen 12,7 Prozent den KI-Einsatz. Größtes Hindernis für den Einsatz ist aktuell unzureichendes unternehmensinternes Know-how.
Wir stehen hier am Anfang einer dynamischen Entwicklung und wie immer sind es in den Anfangsphasen die frühen Adaptoren und Pioniere, die die ersten konkreten Schritte gehen und damit die Entwicklung vorantreiben,
kommentiert Beate Bruns, Geschäftsführerin der time4you GmbH, die Ergebnisse.
Die meisten Unternehmen versprechen sich durch KI effektivere Lernangebote
Gefragt nach den Gründen für den Einsatz der Technologie in der Weiterbildung, nannten die meisten Studienteilnehmer (62,5 Prozent) ein effektiveres Lernangebot durch die KI-basierte Auswertung von Kursdaten. 60 Prozent führen die effizientere Nutzung des Lernangebots an. Es folgen Kostenersparnisse (52,5 Prozent), die permanente Verfügbarkeit des Lernangebots sowie ein besseres Lernerlebnis der Nutzer (jeweils 47,5 Prozent). Weiterhin gaben 43,3 Prozent eine gesteigerte Lernmotivation als Motiv an. 40 Prozent nannten den stets verfügbaren „persönlichen“ Ansprechpartner, für 37,5 Prozent ist der bessere Service bei großen Nutzerzahlen ein Grund und 28,3 Prozent geben die gesteigerte Produktivität der Mitarbeiter an.
Vorteile der Technologie in der betrieblichen Bildung
Als Mehrwert von KI in der betrieblichen Bildung betrachten die meisten Unternehmen (68,8 Prozent) individuelle Lernempfehlungen und den Performance Support. 51,5 Prozent nannten Assistenzfunktionen, beispielsweise für Trainer, Tutoren oder zur Lernorganisation. 48,9 Prozent sehen einen Mehrwert bei der Wissensvermittlung und beim Kompetenztraining und 47,1 Prozent in der Lernprozessanalyse. 39,3 Prozent versprechen sich Vorteile für die Trainingsorganisation und 37,9 Prozent bei der Content-Produktion. Darüber hinaus gaben 76 Prozent der Befragten an, dass sie in der Trainingsadministration die Entlastung von Routinetätigkeiten als Vorteil von KI-Tools ansehen.
Interessenten können die Studie > hier anfordern.
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.