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Mangel an Talenten

Für den digitalen Wandel brauchen Unternehmen fähige Mitarbeiter, doch es mangelt an Talenten.
Foto: © Coloures-pic/Fotolia.de
Für den digitalen Wandel brauchen Unternehmen fähige Mitarbeiter, doch es mangelt an Talenten.
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56 Prozent der Nachwuchsführungskräfte hierzulande geben an, dass sie nicht genügend digitale Talente für ihre Teams finden. Mit 86 Prozent versucht der Großteil, den digitalen Talentpool über externe Kanäle aufzubauen. Lediglich 52 Prozent nutzen dafür gleichzeitig auch unternehmensinterne Ressourcen. Das sind Ergebnisse einer Analyse von The Boston Consulting Group (BCG) und der Wirtschaftswoche auf Basis einer Befragung von 167 Nachwuchsführungskräften in Deutschland. Die Analyse ist Teil des Projekts > „Vordenker“, bei dem es um die Ansichten und Erfahrungen der kommenden Führungsgeneration zu Fragen der Zeit geht.

 Wer glaubt, die Digitalisierung nur mit externen Talenten meistern zu können, der irrt. Natürlich braucht es Impulse von außen. Doch kann es sich heute niemand mehr leisten, mit seinem Kompetenzprofil stehenzubleiben,

sagt Rainer Strack, Senior Partner bei BCG und Experte für Personalmanagement und -entwicklung. Es erfordere strategische Personalplanung, Lücken frühzeitig zu erkennen und Mitarbeiter entsprechend langfristig weiterzuentwickeln. Mit Trends wie E-Learning, Gamification und Coding-Bootcamps habe das nächste Zeitalter der Weiterbildung längst begonnen.

Wenig Vertrauen in die digitale Kompetenz des Unternehmens

Die Untersuchung zeigt, dass das Vertrauen der Nachwuchsführungskräfte in die digitalen Fähigkeiten des eigenen Unternehmens gering ist und sogar weiter abnimmt. 77 Prozent der Befragten sehen mangelnde Qualifikation des Personals als wesentliche Hürde. Genauso viele nennen fehlendes Verständnis für die Digitalisierung und 59 Prozent sagen, dass die Infrastruktur im Unternehmen unzureichend ist.

Soft Skills für die Treiber des Wandels wichtiger als technisches Know-how

Als wesentliche Fähigkeiten, die ein „Digital Leader“ braucht, um den digitalen Wandel voranzutreiben, betrachten die Nachwuchsführungskräfte die Soft Skills: Vier von fünf (82 Prozent) halten Offenheit gegenüber dem digitalen Wandel für besonders entscheidend. Ähnlich wichtig schätzen sie kulturelle Rahmenbedingungen (74 Prozent) ein. Zwei Drittel (66 Prozent) halten Vertrauen zum Delegieren für wesentlich. Als erheblich unbedeutender sehen die Vordenker technisches Know-how an; nur 30 Prozent gaben dies an. Nach Ansicht von Rainer Strack überzeugt ein Digital Leader durch seine agilen Führungsqualitäten, das technische Fachwissen sollten vor allem die Mitarbeiter mitbringen.