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Praktikanten erwarten mehr Kommunikation mit Führungskräften

Junger Mann am Schreibtisch, dahinter steht weibliche Führungskraft
Kommunikation und Feedback wünschen sich Praktikanten von ihrer Führungskraft.
Foto: © fizkes/StockAdobe

90 Prozent der Praktikanten hierzulande und damit die große Mehrheit würden sich noch einmal bei ihrem Arbeitgeber bewerben. Das spricht für Zufriedenheit. Trotzdem gibt es von Unternehmensseite Optimierungspotenzial: Die jungen Talente erwarten vor allem mehr Kommunikation mit den Führungs- kräften.

Für den „Future Talents Report“ wurden in Deutschland von > Clevis Consult 7664 Teilnehmer befragt, die ein Praktikum absolvierten oder als Werkstudenten arbeiteten. 70 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen im Praktikum vor allem die Kommunikation mit den Führungskräften wichtig ist. Weitere 40 Prozent wünschen sich regelmäßiges Feedback. In der Praxis werden diese Erwartungen jedoch nur unzureichend erfüllt. So erhalten mehr als drei Viertel der Praktikanten (77 Prozent) kein Coaching während ihres Arbeitsverhältnisses. Auch berichten vier von zehn ehemaligen Praktikanten (38 Prozent), dass sie kein Abschluss-Feedback bekommen haben. Darüber hinaus hat mehr als jeder Zweite (54 Prozent) zu Beginn des Praktikums eine Einführung vermisst. Das Kommunikationsverhalten von Arbeitgeberseite sei ausbaufähig, folgert die Studie aus den Ergebnissen.

Auf flache Hierarchien legt weniger als jeder zweite Praktikant Wert

Im Rahmen der Studie wurden die Teilnehmer auch danach gefragt, welche Einstellung sie zu Hierarchien im Unternehmen haben. Auch wenn den Generationen Y und Z bisweilen nachgesagt wird, flache Hierarchien zu bevorzugen, um so schon zu Beginn ihres Berufslebens Projektverantwortung übernehmen zu können, gilt das offenbar für Praktika nur bedingt: 41 Prozent der Befragten stufen flache Hierarchiestrukturen als eher unwichtig ein. Laut Studie ist die Einbindung in konkrete Projekte während des Praktikums so oder so gegeben. Der Report folgert dies daraus, dass im Schnitt jeder dritte Praktikant Überstunden macht. In einigen Mangelberufen ist der Anteil der Praktikanten, die Mehrarbeit leisten, noch höher: Bei den Chemikern beträgt er 52 Prozent, bei Wirtschaftsingenieuren 41 Prozent und bei Maschinenbauern 40 Prozent.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.