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Ausbildungsberufe: deutliche Image-Unterschiede

Köchin unterrichtet Auszubildende
Der Beruf Koch/Köchin gehört in Deutschland zu jenen mit dem schlechtesten Ansehen.
Foto: © New Africa/StockAdobe

In der öffentlichen Wahrnehmung haben die 25 am stärksten besetzten dualen Ausbildungsberufe in Deutschland zum Teil ein deutlich unterschiedliches Image.

Ausbildungsberuf Fachinformatiker/-in gesellschaftlich am meisten geschätzt

Am besten angesehen ist der Beruf Fachinformatiker/-in. Auf einer Skala von null (sehr gering) bis zehn (sehr hoch) erreicht er einen Wert von sieben, dicht gefolgt vom Beruf Mechatroniker/in. Beide Berufe werden in etwa so hoch schätzt wie der des Maschinenbauingenieurs, für den ein Studium notwendig ist. Mit Werten über sechs folgen Industriekaufleute, Kfz-Mechatroniker/-innen, Elektroniker/-innen, Maler/-innen und Lackierer/-innen, außerdem Kaufleute im Groß- und Außenhandel, Medizinische Fachangestellte, Industriemechaniker-/innen, Anlagenmechaniker/-innen SHK sowie Steuerfachangestellte. Dies zeigen erste Ergebnisse noch laufenden Studie im Rahmen des Forschungsprojekts »Berufe in Deutschland: Gesellschaftliche Wahrnehmung und Persönlichkeitseigenschaften« des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität (TU) Braunschweig. Für die Untersuchung wurden zwischen Oktober 2017 und Mai 2018 9010 in Deutschland lebende Menschen ab 15 Jahren befragt.

Verkäufer/-in und Koch/Köchin sind hierzulande am wenigsten anerkannt

Auf den nächsten Plätzen in Sachen gesellschaftliches Ansehen rangieren die Ausbildungsberufe Elektroniker/-in für Betriebstechnik, Zahnmedizinische Fachangestellte und Bankkaufleute. Einen noch über dem Mittelwert der Skala liegenden Ansehenswert (über fünf) weisen die Berufe Hotelfachleute, Tischler/in, Zerspanungsmechaniker/-in, Verwaltungsangestellte und Friseure/Friseurin auf, gefolgt von Kaufleuten im Einzelhandel, Kaufleuten für Büromanagement und Fachkräften für Lagerlogistik. Die bei der Bevölkerung schlechteste Reputation haben die Berufe Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk, Koch/Köchin und Verkäufer/-in, allerdings kommen sie immerhin noch auf einen Wert von über vier. Laut Studie sind eher jene Ausbildungsberufe weniger angesehen, in denen auch Lehrstellen oft unbesetzt bleiben.

Das Image von Berufen, so BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser, beeinflusse die Stellenbesetzung, weil Auszubildende wegen ihres Berufs mehr oder weniger stark sozial anerkannt werden.

Wenn wir in Zukunft mehr Jugendliche vor allem für Berufe mit Besetzungsproblemen gewinnen wollen, müssen wir die Rahmenbedingungen dieser Berufe verbessern,

so Esser. Dazu gehörten neben guten Übernahmemöglichkeiten nach der Ausbildung in erster Linie sichere Beschäftigungsaussichten, gute Karriereperspektiven und ein angemessenes Einkommen.

Der Beitrag „Deutliche Unterschiede im Ansehen dualer Ausbildungsberufe in Deutschland“ steht > hier als Vorabveröffentlichung zum Download zur Verfügung.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.