Nicht erst durch die Corona-Krise steht die Arbeitswelt vor neuen Herausforderungen. Das hat Einfluss auf die Arbeitskräfte. Sie müssen sich auf neue Arbeitsweisen und Herausforderungen einstellen und brauchen andere Fähigkeiten als zuvor.
Erforderlich sind zum einen Hard Skills. So sind IT-Experten zunehmend gefragt, nicht nur in IT-Unternehmen. Auch viele andere Unternehmen suchen Fachkräfte mit digitalen Kompetenzen. Fast jeder Arbeitnehmer wird in Zukunft digitale Fähigkeiten brauchen.
Zum anderen gewinnen Soft Skills neben den digitalen und fachlichen Skills an Bedeutung. Sie können die Produktivität in Unternehmen erheblich beeinflussen und lassen slich auch im Zuge der zunehmenden Automatisierung und dem Einsatz von KI nicht ersetzen.
Soft Skills gewinnen zunehmend an Bedeutung
Es gibt einige Soft Skills, die Arbeitnehmer in der Arbeitswelt von morgen benötigen werden:
1. Anpassungsfähigkeit
Veränderungen entstehen nicht nur durch die Pandemie und die großen weltweiten Trends, sondern auch die Bedürfnisse der Verbraucher ändern sich. Unternehmen müssen das erkennen und ihre Geschäftsmodelle anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das erfordert auch Veränderungen bei Jobs und Arbeitsweisen. Mitarbeiter sollten mit permanentem Wandel umgehen können, flexibel und innovativ agieren. Wer an Standards festhält, wird den Anforderungen der neuen Arbeitswelt nicht gewachsen sein.
2. Kritikfähigkeit
Wichtig ist dabei, dass sich Mitarbeiter mit berechtigter Kritik auseinandersetzen, sie sachlich prüfen und nicht als Angriff auf ihre Persönlichkeit verstehen. Nur wer sachliche Kritik annimmt, sein Verhalten reflektieren kann und Verbesserungsvorschläge akzeptiert, kann seine Arbeitsergebnisse verbessern.
3. Selbstorganisation
Arbeitnehmer müssen zunehmend ihre Aufgaben selbst managen. Das trifft insbesondere in Zeiten von verstärktem Homeoffice zu, wie sie viele Unternehmen infolge der Pandemie erleben. Eigenmanagement wird auch weiterhin einen hohen Stellenwert im Arbeitsleben haben
4. Empathie
Auch ist ein hohes Maß an Empathie gefragt. Es ist wichtig zu wissen, was die Kunden und Kollegen möchten, wie sie denken und fühlen. Daher sollten sich Führungskräfte und Mitarbeiter auf andere Menschen einstellen können. Wer frühzeitig Herausforderungen und eventuelle Schwierigkeiten bei seinem Gegenüber erkennt, kann Probleme und schwierige Situationen vermeiden.
5. Problemlösekompetenz
Eine sich rasch wandelnde Arbeitswelt erfordert eine hohe Kompetenz, auf Schwierigkeiten einzugehen und Probleme zu lösen. Lösungs- und problemorientiertes Denken ist daher eine wichtige Schlüsselqualifikation für Arbeitnehmer und Führungskräfte. Dazu gehört, nicht nur das Problem eines einzelnen Mitarbeiters oder eines einzelnen Teams im Blick zu haben, sondern es auch in den Unternehmenskontext einzuordnen. Für Führungskräfte kann es in der Krise ratsam sein, das Team in die Suche nach Problemlösungen und gegebenenfalls die Neustrukturierung einzelner Bereiche einzubeziehen.
6. Kommunikationsfähigkeit
Probleme zu lösen erfordert Interaktion zwischen den Beteiligten. Daher brauchen die Mitarbeiter von morgen die Fähigkeit, sozial zu interagieren und zu kommunizieren. Mitarbeiter sollten auch mit Kollegen und Führungskräften aus anderen Unternehmensbereichen kommunizieren. Das sollte ihnen nicht nur in Präsenz gelingen, sondern auch virtuell.
7. Teamfähigkeit
Wer erfolgreich sein möchte, muss teamfähig sein. Das bedeutet, er sollte gemeinsam mit Kollegen Ideen entwickeln, Innovationen vorantreiben und Probleme lösen. Teamfähigkeit schließt auch bereichsübergreifende Kooperation und das Verständnis für andere ein.
8. Kreativität
Kreativität ist in der Arbeitswelt von morgen wichtig. Mitarbeiter, die kreative Ideen und Lösungen einbringen, können Unternehmen bereichern und Innovationen fördern. Die Mitarbeiter sollten bei ihren Ideen zudem Kosten, Fristen und begrenzte Ressourcen im Unternehmen berücksichtigen.
9. Lernbereitschaft
Die Veränderungen der Arbeitswelt erfordern weiterhin, dass Arbeitnehmer kontinuierlich lernen. Fähigkeiten bleiben nicht ein ganzes Leben konstant, vielmehr ist eine hohe Lernbereitschaft gefragt.
10. Zeitmanagement
Ein gutes Zeitmanagement ist in der Arbeitswelt notwendig. Mitarbeiter müssen ihre Aufgaben strukturieren, in der schnelllebigen Zeit rechtzeitig erledigen und gleichzeitig für ihre Weiterbildung sorgen. Daher sollten sie in der Lage sein, jederzeit zu entscheiden, welche Bildungsmaßnahme wichtig ist, um unternehmerische und persönliche Ziele zu erreichen.
Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.