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Die Suche nach einer Ausbildungsstelle ist hierzulande aktuell zumindest rein rechnerisch kein Problem. Laut einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit vom Mai 2017 gibt es 237 993 unbesetzte Ausbildungsstellen und demgegenüber gut 200 000 unversorgte Bewerber. Doch worauf legen die Deutschen bei der Stellensuche den größten Wert und worauf kommt es Jugendlichen bei einer Ausbildungsstelle wirklich an? > Jobrapido hat die Deutschen nun dazu befragt.
Schnelle Unabhängigkeit und Gehalt wichtiger als Übernahme nach Abschluss
Bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle spielen schnelle Unabhängigkeit und das Sammeln praktischer Erfahrungen für die Deutschen die wichtigste Rolle: Mehr als jedem Zweiten (53 Prozent) ist es vorrangig wichtig, durch die Ausbildung schneller unabhängig sein und auf eigenen Beinen stehen zu können. Fast zwei Drittel (64 Prozent) würden sich vor allem für eine Ausbildung statt ein Studium entscheiden, weil sie dadurch sofort praktische Erfahrungen im Unternehmen oder Betrieb sammeln können. Aber die Vergütung ist ein wichtiges Kriterium bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz; 46 Prozent der Umfrageteilnehmer legen darauf großen Wert. Die Chance, nach Abschluss der Ausbildung vom Betrieb übernommen zu werden, ist lediglich für 42 Prozent von großer Bedeutung.
Fachkompetenz des Ausbilders während der Lehre am wichtigsten
Gefragt danach, welche Faktoren ihnen bei der Ausbildung selbst am wichtigsten sind, gaben die meisten (39 Prozent) die Fachkompetenz des Ausbilders an. An zweiter Stelle der Kriterien rangiert mit 28 Prozent ein gutes Betriebsklima. Während das Geld bei der Suche nach einer Lehrstelle noch recht weit oben auf der Rangliste stand, ist das Gehalt während der Ausbildung nicht mehr so ein entscheidender Aspekt; nur zehn Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass die Bezahlung für sie der wichtigste Part der Ausbildung sei.
Die Ausbildung muss zu den eigenen Interessen passen
Die Befragungsergebnisse zeigen auch, dass die Deutschen von einer Ausbildungsstelle erwarten, dass sie zu ihren eigenen Ambitionen und Interessen passt. Ist das nicht der Fall, würden 70 Prozent eine potenzielle Stelle ablehnen. Auch würden 62 Prozent eine bereits begonnene Ausbildung abbrechen oder anderen dazu raten, wenn die angestrebte berufliche Richtung nicht wirklich passt. 60 Prozent würden dies tun, wenn die Ausbildung von geringer Qualität ist und 56 Prozent sind für einen Abbruch der Lehre, wenn das Betriebsklima nicht stimmt.
Kreative Berufe ganz oben auf der Wunschliste
Wenn es um die Berufsbereiche geht, finden 21 Prozent und damit die meisten Umfrageteilnehmer eine Ausbildung im kreativen Umfeld am interessantesten. An zweiter Stelle stehen soziale Berufe mit 16 Prozent, gefolgt von kaufmännischen Berufen mit 13 Prozent sowie Pflege- und Handwerksberufen mit jeweils 11,5 Prozent. Weit weniger interessant sind hingegen Ausbildungsberufe im Bereich Ernährung und Gastronomie; sie kommen nur auf knapp vier Prozent.