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Aus Sicht der großen Mehrheit der Studierenden ist der Bachelor-Grad lediglich ein akademisches Teilziel auf dem Weg zu höheren Abschlüssen. Nur 9,5 Prozent wollen den Berufseinstieg direkt nach dem Bachelor angehen. 60,4 Prozent visieren den Master als höchsten individuellen Hochschulabschluss an. Für weitere 7,1 Prozent ist das Staatsexamen das angestrebte Ziel. Das zeigt eine aktuelle Veröffentlichung der Studienreihe „Fachkraft 2020“ der Jobvermittlung > Studitemps und des Departments of Labour Economics der Maastricht University. An der repräsentativen Befragung nahmen knapp 50.000 Studierende teil.
Berufseinstieg: Medizinstudenten rechnen mit den wenigsten Schwierigkeiten
Die Erwartungen der Befragten hinsichtlich des Eintritts in die Arbeitswelt unterscheiden sich je nach Fachbereich deutlich. Am wenigsten mit großen Schwierigkeiten rechnen angehende Absolventen im Bereich Medizin/Gesundheitswissenschaften (12,9 Prozent). Damit sind sie sogar optimistischer als Studierende der MINT-Fächer, die im Zuge des Fachkräftemangels in den Fokus gerückt sind. Besonders große Schwierigkeiten im Hinblick auf den Berufseinstieg erwarten hingegen Studierende der Fächer Kunst und Musik (46,1 Prozent) sowie der Sprach- und Kulturwissenschaften (45,7 Prozent).
Nebenjobs mit Fachbezug machen optimistischer
Von den Studierenden, die während ihres Studiums einer Nebentätigkeit mit konkretem Bezug zum Studium nachgehen, geht rund jeder vierte (25,6 Prozent) von anfänglicher Arbeitslosigkeit aus. Bei fachfremden Beschäftigten liegt der Anteil mit 31,7 Prozent deutlich höher. Steht die Tätigkeit inhaltlich sowohl mit dem studierten Fach als auch einer zuvor absolvierten Berufsausbildung in Zusammenhang, ist die Sorge vor Problemen am Übergang von Studium zu Beruf mit 21,2 Prozent am geringsten ausgeprägt.
Bezahlung von Studentenjobs: Zehn Prozent Differenz zwischen Hamburg und Thüringen
Die durchschnittlich gezahlten Stundenlöhne für studentische Nebenjobs unterscheiden sich in den 16 Bundesländern zum Teil stark. Thüringen liegt mit 8,67 Euro pro Stunde auf dem letzten Platz und gut zehn Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 9,66 Euro. Am meisten verdienen die Hochschüler in Hamburg mit 10,50 Euro, das sind 8,7 Prozent über dem deutschlandweiten Schnitt. Daneben überschreiten nur zwei weitere Länder die zehn Euro-Marke: Hessen mit 10,16 und Bayern mit 10,09 Euro.
Angehende Steuerberater erwarten die höchsten Gehälter
Das anfängliche postgraduelle Brutto-Jahresgehalt schätzen die Befragten je nach Zielbranche sehr unterschiedlich ein. An der Spitze der Branchen liegt hier mit 46.859 Euro die Steuerberatung, gefolgt vom Bankwesen mit 46.328 Euro und der Luft- und Raumfahrt mit 45.805 Euro. Die Automobilindustrie rangiert mit 45.117 Euro auf dem vierten Platz, die Immobilienbranche nimmt mit 44.930 Euro Platz fünf ein und die Chemiebranche mit 44.519 liegt auf dem sechsten Platz. Am geringsten sind die Erwartungen an das Einstiegsgehalt im Messewesen; hier gehen die Absolventen nur von 31.462 Euro im Jahr aus. Nicht viel mehr erwarten die Studierenden im Bereich Medien/Verlagswesen (32.663 Euro) sowie im Tourismus (35.101 Euro).