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Arbeitgeber und Jobsuchende bei Bewerbungsformen uneinig

Standardisierte Formularbewerbungen bieten Arbeitgebern objektive Vergleichsmöglichkeiten und eine einfache Übertragung in das interne System. Die Unternehmen können sich damit einen schnellen Überblick über den Bewerber verschaffen. Daher liegt diese digitale Form der Bewerbung bei großen Unternehmen im Trend. 72,3 Prozent der tausend größten deutschen Unternehmen gaben 2014 an, die Bewerbung via Formular anderen Bewerbungsformen vorzuziehen. Das ist ein Anstieg von 22,3 Prozent gegenüber dem Jahr 2012. Die Bewerbung per E-Mail bevorzugen 22,2 Prozent – zwei Jahre zuvor waren es noch 32,3 Prozent. Papierbasierte Bewerbungen favorisieren 2,2 Prozent der Unternehmen gegenüber vier Prozent im Jahr 2012.

Jobsuchende bevorzugen die Bewerbung per E-Mail

Auf Seiten der Bewerber sieht es jedoch anders aus. Die Diskrepanz zwischen Arbeitgebern und Kandidaten hinsichtlich der beliebtesten Bewerbungsformen ist in den letzten Jahren sogar gewachsen. Lediglich 8,9 Prozent der Jobinteressierten bevorzugen Formularbewerbungen gegenüber anderen Bewerbungsformen. Seit 2012 – damals waren es 6,9 Prozent – hat sich diese Einstellung trotz des digitalen Wandels kaum geändert. Stattdessen steht die Bewerbung via E-Mail weiterhin hoch im Kurs: Acht von zehn Stellensuchenden (79,5 Prozent) gaben im letzten Jahr an, sich am liebsten per E-Mail bei Unternehmen zu bewerben. Das ist gegenüber 2012 sogar ein Anstieg von 5,1 Prozent. Für papierbasierte Bewerbungen sprachen sich 8,7 Prozent aus; 2012 waren es noch 12,6 Prozent. Das geht aus den aktuellen Studien „Recruiting Trends 2015“ und „Bewerbungspraxis 2015“ des Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universität Bamberg in Zusammenarbeit mit dem Karriereportal Monster hervor.

Weiterhin wachsender Personalbedarf

Die drei wichtigsten Themen der befragten Großunternehmen in diesem Jahr sind firmenübergreifend der demographische Wandel, der Fachkräftemangel und Social Media. Unternehmensintern stehen die Themen Mitarbeiterbindung, Employer Branding sowie Prozessmanagement und Strategieimplementierung im Mittelpunkt. Jedes zweite große Unternehmen erwartet, Ende des Jahres mehr Mitarbeiter zu beschäftigen. Eine Prognose der zu besetzenden Stellen zeigt, dass 34,1 Prozent nur schwer und fünf Prozent nicht zu besetzen sein werden.

Online-Recruiting-Kanäle vorn, mobile Bewerbung wird wichtiger

Neun von zehn Stellen werden auf der eigenen Unternehmens-Webseite veröffentlicht. Zusätzlich schreiben 70 Prozent der Firmen ihre Anzeigen auf Internet-Stellenbörsen aus. Die tatsächlichen Einstellungen resultieren zu jeweils 37,3 Prozent aus rekrutierten Kandidaten von den Unternehmens-Webseiten und den Internet-Stellenbörsen.

Etwa acht von zehn der befragten Großunternehmen sind der Ansicht, dass die zunehmende Nutzung von mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tablets in Zukunft einen großen Einfluss auf die Rekrutierung haben wird. Drei Viertel erachten die Ansprache über mobile Endgeräte als sinnvoll. Über die Hälfte erwartet, dass Kandidaten sich zukünftig vermehrt über mobile Endgeräte bei ihnen bewerben werden.

Social Media im Trend

Ähnlich wie im Vorjahr beurteilt die Mehrheit (64,2 Prozent) der Befragten den Einsatz von Social Media zu Rekrutierungszwecken als positiv. Mehr als jedes zweite Unternehmen (54,3 Prozent) hat Social Media-Aktivitäten bereits mit anderen Personalbeschaffungsaktivitäten abgestimmt. Rund ein Drittel (32,3 Prozent) hat eine explizite Social Media-Rekrutierungsstrategie eingeführt, 35,4 Prozent haben einen entsprechenden Redaktionsplan definiert.

Für die aktuelle Ausgabe der jährlichen Studienreihe „Recruiting Trends“ wurden die tausend größten Unternehmen in Deutschland sowie die jeweils 300 größten deutschen Unternehmen aus den Branchen Health Care, IT und Maschinenbau befragt. Für die Studie „Bewerbungspraxis 2015“ wurden Daten von 7.040 Stellensuchenden und Karriereinteressierten ausgewertet.

Mehr Informationen über die Studien gibt es hier.