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Arbeitgeberbewertungen: Nicht nur hinnehmen, sondern reagieren

Wer auf Bewertungen reagiert, kann bei Mitarbeitern und Bewerbern punkten. Der öffentliche Dienst nutzt Kommentarfunktionen aber noch sehr wenig. Bild: PiXEL Lab/Fotolia.de
Wer auf Bewertungen reagiert, kann bei Mitarbeitern und Bewerbern punkten. Der öffentliche Dienst nutzt Kommentarfunktionen aber noch sehr wenig. Bild: PiXEL Lab/Fotolia.de

Auch Arbeitgeber können auf Bewertungsportalen aktiv werden und sich darstellen oder auf Bewertungen von Mitarbeitern und Bewerbern reagieren. Diese Chance nutzt der öffentliche Dienst noch sehr wenig.

Bei der Studie der Hochschule Koblenz zusammen mit der Königsteiner Agentur wurden Institutionen des öffentlichen Dienstes anhand ihres Auftritts auf den Bewertungsplattformen Kununu und Glassdoor analysiert.

Tatsächlich haben nur 35 von 479 untersuchten Institutionen des öffentlichen Dienstes ein Employer Branding-Profil, wobei zwölf Employer Branding-Profile auf das Cluster der „Energiewirtschaft“ entfallen, sechs auf die „Krankenhäuser“, jeweils drei auf die „KöR/AöR“ und „Landesbehörden“. Lediglich eine Bundesbehörde besitzt ein Employer Branding-Profil.

Die Institutionen im öffentlichen Dienst mit Employer Branding-Profil weisen im Durchschnitt achtmal mehr Profilaufrufe auf, als Unternehmen, die ausschließlich ein Basisprofil haben. Eine eineindeutige Identifizierung dieses Zusammenhangs konnte allerdings noch nicht erfolgen, da eine hohe Zahl an Aufrufen unter anderem mit der Unternehmensgröße korreliert und auch vom Bekanntheitsgrad und weiterer Faktoren abhängig ist. Ferner liegt ein Trugschluss vor zu glauben, dass die Einrichtung eines Employer Branding-Profils zu besseren Bewertungen führt. Es konnte kein Zusammenhang oder signifikanter Einfluss festgestellt werden.

Reaktionen der Arbeitgeber: Mangelware

Den knapp 6.700 verfügbaren Bewertungen stehen nur 122 Arbeitgeber-Kommentare gegenüber und das von nur 18 Institutionen. Berücksichtigt man ferner, dass 48 von den 122 Arbeitgeber-Kommentaren von der Landesbehörde Gebäudemanagement Schleswig-Holstein stammen, dann ist dies ein sehr ernüchterndes Ergebnis. In Anbetracht dieser Zahlen darf zurecht die Frage gestellt werden, ob die Institutionen eigentlich wissen, dass sie auf Arbeitgeberbewertungsplattformen bewertet werden oder ob sie einfach nicht wissen, wie sie darauf reagieren sollen? Tatsache ist aber auch, dass die Institutionen, die auf Arbeitgeberbewertungen reagieren, dies überwiegend professionell tun. Immerhin bedanken sich 93 Prozent der reagierenden Institutionen für die Bewertung und 64 Prozent stellen in ihrem Kommentar inhaltlich einen unmittelbaren Bezug zur Bewertung her. Knapp die Hälfte bietet den Bewertenden einen weiteren Dialog an.