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Aufwind und Wandel

Die deutschen Consultingfirmen hatten 2015 ein gutes Jahr, 70 Prozent rechnen 2016 mit einem weiteren Umsatzwachstum. Gefragt ist die Branche vor allem auch durch die digitale Transformation, die neuen Beratungsbedarf bei Unternehmen mit sich bringt. Eine Folge davon ist, dass sich die Consultingbranche teilweise quasi selbst neu erfinden muss.

2015 konnte die Consultingbranche ihren Umsatz um sieben Prozent steigern; der Gesamtumsatz erreichte mit 27 Milliarden Euro den bisher höchsten Wert. Für dieses Jahr erwarten die Beraterfirmen im Schnitt eine Umsatzsteigerung von 7,5 Prozent. Nur jedes zehnte Consultingunternehmen bewertet die eigene Geschäftsentwicklung skeptisch. Besonders kräftige Impulse erwarten die Unternehmensberater aus der Chemie- und Pharmabranche, die sich in einem Strukturwandel befindet, und der Finanzbranche, in der vor allem die Digitalisierung für einen starken Umbruch sorgt.

Digitalisierung als größter Treiber

Die Digitalisierung der Wirtschaft ist auch insgesamt der größte Treiber der positiven Branchenkonjunktur, denn im Zuge der technologischen Transformation kommen alle Geschäftsmodelle der Unternehmen auf den Prüfstand. Die Berater unterstützen dabei, die notwendigen Anpassungen durchzuführen sowie die neuen Möglichkeiten zu erkennen und zu nutzen. Das zeigt die aktuelle Marktstudie „Facts & Figures zum Beratermarkt 2015/2016“ des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater (BDU). Für die Studie hat der BDU von Dezember 2015 bis Januar 2016 rund 520 Unternehmensberatungen befragt, die hauptsächlich in der klassischen Management- und IT-Beratung tätig sind.

Im Beratungsmarkt entstehen gerade viele neue Dienstleistungsangebote rund um die Digitalisierung,

sagt BDU-Präsident Hans-Werner Wurzel. Dazu gehörten die Entwicklung von digitalen Geschäftsmodellen und die Bereitstellung entsprechender Lösungen, aber auch Analyse-Tools, um aus Big Data die entsprechenden Informationen zu gewinnen.

Neues Beratungsportfolio, neue Allianzen

Diese Entwicklung bewirkt, dass sich die Consultingfirmen selbst den neuen Anforderungen anpassen müssen: 84 Prozent erwarten, dass sich Beratungsportfolio, Geschäftsmodelle und Prozesse der Beratungsunternehmen im Zuge der Digitalisierung in den kommenden Jahren stark ändern werden. Zudem können sich 79 Prozent vorstellen, dass dabei in enger Zusammenarbeit mit etablierten Software-Anbietern neue Lösungsanbieter bei den Themen „Daten, Analyse, Business Intelligence und Cloud“ entstehen.

Gute Jobaussichten für Berater mit Digital-Know-how

Die aktuelle Entwicklung der Consultingbranche wirkt sich auch auf den Personalbedarf aus. Knapp drei Viertel der Unternehmen geben an, dass der Kampf um digitale Beratertalente in vollem Gange ist. Bei den großen Unternehmensberatungen, die für den größten Teil der jährlichen Neueinstellungen sorgen, sind es sogar 92 Prozent. Auch insgesamt bleiben die Jobaussichten in der Consultingbranche gut. Große und mittelgroße Unternehmensberatungen wollen sowohl berufserfahrene Senior-Consultants als auch Hochschulabsolventen als Junior-Consultants einstellen.